TREFFPUNKT DINXPERLO

Die DORPKERK im Zentrum des Marktes in DINXPERLO
  • Die DORPKERK im Zentrum des Marktes in DINXPERLO
  • hochgeladen von Peter Reiss

Es ist längst kein Geheimtipp mehr. Ein Markt der besonderen Klasse, der sich seit Jahren in der holländischen Grenzstadt Dinxperlo entwickelt hat. Fing doch vor Jahren dieser kleine Grenzverkehr damit an, dass hier für uns Deutsche wegen der Ersparnisse beim Zigarettenkauf trotzt Benzinkosten für die Anfahrt eine lohnende Sache war. Wer mit dem Diesel-Fahrzeug kam, konnte auch beim
Tanken noch einige D-Mark sparen. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert, die D-Mark ist passè, der Euro gilt hier sowie da. Doch aus guter alter Tradition haben wir deutsche Grenzbewohner an manch schönem Freitag-Nachmittag den Trieb in Richtung Niederlande nicht abgelegt.
Am frühen Freitag-Nachmittag beginnen die Marktbeschicker mit dem Aufbau ihrer
Stände. Die Coffee-Shop-Angestellten füllen ihre Regale mit den Packungen verschiedenster Kaffee-Sorten, nach wie vor mit Zigaretten-Stangen, obwohl hier eine Ersparnis kaum erkennbar ist. Und natürlich die unvergleichlichen, weichen holländischen Lakritze. Der Gouda ist bei uns an Aktionsiagen beim Discounter
halb so teuer wie hier, doch hier ist er ja zu Hause und gehört somit in den Einkaufskorb. Zur vorgerückten Nachmittagsstunde ist schon kein Parkplatz im Schatten der Dorpskerk zu bekommen. Ganz Deutschland scheint sich hier zu treffen. Die ersten Besucher des Marktes stürzen sich auf die Bratfisch-Stände, mit 3 € einschließlich eine Scheibe Toast ist man dabei. Ein Mauerplätzchen bietet Sitzgelegenheit während des Backfischverzehrs. Gleich nebenan auf der Mauer ißt jemand Pommes, die Original hollandischen, mit der unverwechselbaren Majoneise von hier. Von weit hinten hört man die Rufe: "Billi, billi !!!" Ach ja, das ist der Mann, der seine Topfpflanzen an den Mann, beziehungsweise an die Frau bringen will. Tatsächlich, hier kann man so manches Schnäppchen machen. Zum Schmunzeln bringt auch so manches geschriebene Angebot. "Mettwursten, lekker, lekker". Sie sehen auch lecker aus. Noch ist die Zeit für Grünkohl nicht abgelaufen, also - wären die doch für den nächsten Mittagstisch eine schmackhafte Zugabe. Plötzlich setzt das Glockenspiel der Dorpkerk ein. Auch nach einer halben Stunde sind die inzwischen mehr als penetranten Klänge noch nicht ausgeklungen. Die ersten Marktbesucher geben mal wieder einen Parkplatz frei, während eine Frau den Majoneisenfleck, von der echt holländischen, vom Kragen ihren Mantels mit einem Taschentuch versucht wegzuputzen. Es war mal wieder ein schöner Tag.

Autor:

Peter Reiss aus Wesel

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