Tabuthema Wenn Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen
Eine Eltern-Kind-Beziehung kann verschiedene Facetten haben. Die Erziehung ist im Idealfall von Liebe, Flexibilität und Feinfühligkeit der Eltern geprägt, die ihr Verhalten an die verschiedenen Entwicklungsschritte des Kindes anpassen. Einige Kinder erfahren jedoch von klein auf massive Grenzüberschreitungen und Kontrolle durch ihre Eltern. Sie werden häufig nicht als eigenständige Persönlichkeiten gesehen und gefördert. Im Erwachsenenalter wird diesen Kindern meist erst bewusst, was sie über Jahre hinweg erlitten haben und noch erleiden, denn die Bevormundung hört oft auch dann nicht auf. Die eigene Meinung und Wünsche werden nicht akzeptiert und sie fühlen sich oft manipuliert. Die Betroffenen entwickeln häufig ein übergeneralisiertes Schuldgefühl und erleben emotionale Einsamkeit. Sie denken über einen Kontaktabbruch zu ihren Eltern nach oder haben diesen schon vollzogen. In der Regel nicht als Strafe für die Eltern, sondern als Selbstschutz, da es nicht guttut. Freunde und Familie können diesen Schritt jedoch oftmals nicht nachvollziehen, weil die Eltern sich in der Öffentlichkeit ganz anders darstellen. Die Betroffenen erleben wenig Verständnis und geraten somit wieder in einen Kreislauf von Schuldgefühlen und Ablehnung.
Der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann entlastend wirken und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das eigene Ich stärken. In regelmäßigen Treffen können Erfahrungen ausgetauscht sowie Verständnis, Gemeinsamkeiten und Unterstützung gefunden werden. Ziel der Gruppe ist es, Strategien für ein positives Lebensgefühl zu entwickeln und sich gegenseitig zu stärken.
Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden 4. Mittwoch im Monat um 18.00 Uhr in Wesel. Betroffene sind herzlich willkommen.
Weitere Informationen und den genauen Treffpunkt erhalten Sie bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle, Telefon: 02841 90 00 16 oder unter selbsthilfe-wesel@paritaet-nrw.org
Autor:Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Wesel aus Wesel |
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