Proktologie im Marien-Hospital Wesel
Schonende Therapie bei Hämorrhoiden

Das proktologische Team am Marien-Hospital in Wesel (v.l.): Thomas Becker, PD Dr. Marc Bludau, Dr. Sigrid Bachmann-Brandt
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  • hochgeladen von Gerd Heiming

Hämorrhoiden sind unangenehm und mit Scham behaftet – sie schmerzen, und man spricht nicht darüber. Am Marien-Hospital setzt die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie nun eine organschonende und schmerzfreie Behandlungsmethode ein, die sich gut bewährt hat.

„Die meisten Patienten suchen erst dann einen Arzt auf, wenn eine akute Blutung vorliegt oder im weit fortgeschrittenem Stadium Schmerzen und Belastung unerträglich werden“, weiß Chefarzt PD Dr. Marc Bludau. Das proktologische Team seiner Abteilung, zu der auch der Leitende Oberarzt Thomas Becker und die Fachärztin Dr. Sigrid Bachmann-Brandt gehören, setzt nun auf die Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur (HAL), bei der die schmerzlose Therapie im Vordergrund steht aber auch kosmetische Aspekte Berücksichtigung finden.

Das Gefäßgeflecht in der Hämorrhoidalzone ist Teil des Kontinenz-Organs, welches jedoch durch harten Stuhl bei ballaststoffarmer Kost und zu wenig Bewegung im Laufe des Lebens geschädigt wird. Durch minimalinvasive Therapie werden die Hämorrhoidalgefäße in Vollnarkose ultraschallgesteuert aufgesucht und unterbunden. Dazu verwendet der Chirurg ein spezielles Proktoskop, das mit einer integrierten Ultraschallsonde ausgestattet ist. Die Klinik verfügt über die neueste Generation der HAL-Proktoskope. Damit werden die Gefäße zielgerichtet verschlossen. Während der Operation kann der Chirurg die Lage und Qualität der Gefäße feststellen und durch eine sichere Ligatur (Unterbindungsnaht) versorgen.

Vorteile für den Patienten
„Der große Vorteil dieser innovativen und minimalinvasiven Methode ist liegt darin, dass die Hämorrhoiden nicht operativ entfernt werden müssen, sondern in kurzer Zeit deutlich schrumpfen, da der direkte Blutzufluss unterbunden wird“, erklärt der Chefarzt.
Der Vorteile der HAL für den Patienten:
• keine offenen Wunden
• keine lange Wundversorgungszeit
• geringe bis keine Schmerzen
• schneller wieder arbeitsfähig
• organschonende, minimalinvasive Behandlung

„Die konventionelle Operation des Hämorrhoidalleidens ist nicht mehr zeitgemäß“, unterstreicht Chefarzt PD Dr. Bludau. Sie sei mit Schmerzen, postoperativen Blutungen, mühsamer und langer Wundversorgung der offenen Wunden, wochenlanger Arbeitsunfähigkeit, mehrfachen Arztbesuchen und schmerzhaften Nachuntersuchungen verbunden. Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie bietet mehrere Proktologie-Sprechstunden an, insbesondere durch die einzige Proktologin im rechtrheinischen Kreis Wesel.

Im fortgeschrittenen Stadium ist das Hämorrhoidalleiden mit einem Analprolaps/ Schleimhautvorfall anal verbunden. Durch langjährige Schädigung bei hartem Stuhl, Bewegungsmangel und in Verbindung mit Bindegewebeschwäche treten Hämorrhoiden weit über den Schließmuskel hinaus. In solchen Fällen kann die HAL-Methode um eine Therapie-Option erweitert werden: Mit dem Recto Anal Repair (RAR) erfolgt im Enddarm ein sogenanntes anales Lifting des unteren Mastdarmdrittels. Dabei wird der Hämorrhoidalknoten zusätzlich speziell genäht und gerafft, so dass der Hämorrhoidalknoten nicht mehr in den Analkanal rutscht und nicht nach außen prolabiert (heraustritt). Dies führt außerdem zu einem guten kosmetischen Neben-Effekt.

Autor:

Gerd Heiming aus Wesel

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