Zahlen der häuslicheren Gewalt im Kreis Wesel werden nicht weniger
Runder Tisch gegen häusliche Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Wesel setzt ein Zeichen

Mitglieder des Runden Tisches machten ein Foto von sich mit Plakaten auf denen sie sich gegen Gewalt an Frauen positionieren. Das Foto ist Teil der Kampagne des Hilfetelefones des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. | Foto: privat
  • Mitglieder des Runden Tisches machten ein Foto von sich mit Plakaten auf denen sie sich gegen Gewalt an Frauen positionieren. Das Foto ist Teil der Kampagne des Hilfetelefones des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.
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Der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Wesel traf sich kürzlich zu seiner jährlichen Sitzung im großen Sitzungssaal des Kreishauses Wesel.
die Tagesordnung umfasste viele Themen, die von den Auswirkungen der Istanbul-Konvention auf den Kreis Wesel über die Einsatzzahlen der Polizei bis hin zu einer Expertinnenrunde, die sich über das Umgangsrecht in hochstrittigen Trennungsfällen nach häuslicher Gewalt austauschte.

Istanbul-Konvention

Die Istanbul-Konvention wird auch im nächsten Jahr noch Thema des Runden Tisches werden. „Wir planen einen Fachtag zur realen Umsetzung der Konvention und ihren Auswirkungen auf die Arbeit der Frauenberatungsstellen und den Frauenhäusern.“, kündigte Sabine Kellner vom Verein Frauen helfen Frauen Moers an.
Danach berichtete Polizeihauptkommissar Jürgen Lüdtke über die gemeldeten Fälle häuslicher Gewalt. Die Zahlen blieben auf dem Level der Vorjahre. So wurden im Jahr 2018 531 Strafanzeigen gestellt und 307 Rückkehr-Verbote in die gemeinsame Wohnung nach häuslicher Gewalt ausgesprochen.
In diesem Jahr sind es bereits 377 Strafanzeigen und 222 Rückkehr-Verbote. Leider zeigen die Zahlen, dass häusliche Gewalt ein Dauerthema bleibt.

Beratungsstellen und Jugendämter

Umso wichtiger ist die Arbeit der Beratungsstellen und Jugendämter, die sich mit den Folgen der Gewalt auseinandersetzen müssen. In einer Expertinnen-Runde besprachen eine Familienrichterin, Vertreterinnen der Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser im Kreis Wesel sowie Vertreterinnen aus Jugendämtern und der Leiter der Erziehungsberatungsstellen einen fiktiven Fall häuslicher Gewalt und seine Auswirkungen auch auf die Kinder des Paares.

In der Veranstaltungs-Pause machten die Mitglieder des Runden Tisches ein Foto von sich mit Plakaten auf denen sie sich gegen Gewalt an Frauen positionieren. Das Foto ist Teil der Kampagne des Hilfetelefones des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

Unter dem Hashtag #schweigenbrechen versucht das Hilfetelefon seit einigen Jahren auf das Thema Gewalt an Frauen hinzuweisen und auch Hilfemöglichkeiten bei erfahrener Gewalt anzubieten.
„Ich bin froh, dass sich heute wieder über 50 Menschen hier zum Runden Tisch eingefunden haben, denen das Thema Gewalt an Frauen und Kindern unter den Nägeln brennt.“, so Jeanette Romich, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung. „Wie wir heute wieder gehört haben, werden die Zahlen der häuslicheren Gewalt im Kreis Wesel nicht weniger. Umso wichtiger ist es, dieses Zeichen gegen Gewalt heute öffentlich zu setzen und in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.“

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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