"Risikoumgebung": Wie man sich bei der Volksbank auf den "worst case" vorbereitet
Viele von uns arbeiten in „Risikoumgebungen“, wie der Fachjargon es nennt. Die meisten denken dabei wahrscheinlich als erstes an Berufsfelder wie die Polizei oder Sicherheitsdienste. Die Arbeit bei Finanzdienstleistern gehört jedoch auch dazu!
Angestellte einer Bank kommen durchgehend in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen, in unterschiedlichen Verfassungen. In seltenen Fällen bedarf es einer sensibleren und besonderen Verhaltensweise und das nicht nur beim „Worst Case“ eines Banküberfalls.
Nachdem Mitarbeiter der Volksbank Rhein-Lippe vor einiger Zeit durch einen geistig verwirrten Kunden verbal massiv bedroht wurden, haben Vorstand und Betriebsrat sich schützend vor ihre Leute gestellt. Wie verhält man sich, wenn der Arbeitsplatz zum Tatort wird? Die Antwort auf diese Frage kommt von der Volkshochschule Wesel-Hamminkeln-Schermbeck! Dirk Langer von der VHS hat im Auftrag der Volksbank ein Inhouse-Seminar zum Thema „Bedrohungsmanagement" ausgearbeitet und es jetzt erfolgreich mit den Mitarbeitern umgesetzt.
„Wir sind oft nicht nur Ansprechpartner für Finanzfragen, sondern auch Seelsorger oder Streitschlichter, das ist normaler Berufsalltag,“ sagte Lara Joy Löbner - Teamsprecherin der Hauptstelle in Wesel. „In seltenen Fällen stellt ein Kunde jedoch psychologische Herausforderungen an uns, die über ein gewisses Maß hinausgehen - dann hilft auch langjährige Berufserfahrung nicht mehr viel,“ - so Löbner weiter.
Insgesamt 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen an dem Seminar teil und lernten vom Kriminalpsychologen Philip Dao aus Darmstadt den Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen. In der Theorie und bei praktischen Übungen ging es darum, Warnsignale zu erkennen, seine Intuition für aufkommende Bedrohungen zu schulen, im Umgang mit auffälligen Personen deeskalierend zu handeln und sich gegebenenfalls auch körperlich schützen zu können.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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