"Polizeiberichte Kreis Wesel" - keine offizielle Seite der Kreispolizeibehörde!

Wildwuchs im Internet nimmt bisweilen seltsame Formen an. Das stellte kürzlich auch die Weseler Kreispolizeibehörde fest: Seit einigen Wochen existiert bei Facebook eine Seite, betitelt mit dem Account-Namen „Polizeiberichte Kreis Wesel“ mit dem Zusatz „Recht/Gesetz - Presseberichte von Polizei, Feuerwehr, Bundeskriminalamt und anderen staatlichen Stellen“.

Gestellte Gewaltszenen

Geschmückt ist der Auftritt mit einem seltsam anmutenden Foto, das offensichtlich eine Übung zeigt, bei der Beamte in Schutzausrüstung für Einsätze bei gewalttätigen Ausschreitungen geschult werden. Polizisten filmen die Szene, deren Hauptakteur einen behelmten Beamten mit seinem Baseballschläger bedroht.

Aus dem „newsroom“

„Diese Seite wird nicht von uns betrieben!“, stellt Polizei-Pressesprecher Jürgen Müller klar. Die Präsenz verlinke ihre Beiträge auf den höchstoffiziellen „newsroom“ der Kreispolizei Wesel im Polizei-Presseportal „news aktuell".
Dort angekommen stellt man fest, dass die Beiträge eins zu eins übernommen sind. Also stört‘s die Weseler Beamten nicht, wie Jürgen Müller bestätigt. Inhaltlich bedenkliche Einträge habe man dort noch nicht entdeckt, beobachte die Plattform aber aufmerksam.

Ohnehin warten die Kreispolizeibehörden landesweit auf eine zentrale Entscheidung der Landespolizei NRW, die eine konkrete Aussage über die Aktivitäten der regionalen Dienststellen in den Sozialen Netzwerken trifft. Bis diese Entscheidung gefallen ist, können die Beamten vor Ort sowieso nur zuschauen, was im Internet so alles passiert.