"Kurve kriegen": Polizei und Anti-Aggressivitäts-Trainerin sollen Jugendliche vor dem "Abgleiten" bewahren

Gestern begrüßte Landrat Dr. Ansgar Müller Nicole Faltin, die seit Anfang April das Team des NRW-Projekts "Kurve kriegen" unterstützt. Die Kreispolizeibehörde Wesel nimmt seit September 2011 als eine von acht Modellbehörden an der NRW-Initiative "Kurve kriegen" teil. Ihr Ziel ist es, dass gefährdete Kinder und Jugendliche früh nötige Hilfe bekommen, um sie vor ein Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren.

Nicole Faltin ist Diplom-Pädagogin und ausgebildete Anti-Aggressivitäts-Trainerin sowie systemische Familientherapeutin. Als Mitarbeiterin im Fachbereich allgemeiner erzieherischer Dienst bei der Caritas in Dinslaken verfügt sie über eine mehrjährige
Erfahrung bei der Betreuung von Familien, Kindern und Jugendlichen.

Mit ihrem Kollegen Adrian Petric, der als Sozialarbeiter beim Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel seit Beginn zum Weseler Projektteam von "Kurve kriegen" gehört, kümmert sie sich kreisweit um bislang acht Mädchen und 40 Jungen.

Seit 2008 ist die durch Kinder, Jugendliche und Heranwachsende verübte Kriminalität im Kreis Wesel insgesamt rückläufig: Im Jahr 2009 wurden beispielsweise 216 unter 21-jährige Mehrfachtatverdächtige registriert - im Jahr 2013 waren es noch 133. Vergleichbare Belastungszahlen belegen, dass diese positive Entwicklung nicht alleine auf einen demografischen Wandel zurückgeführt werden kann.

Landrat Dr. Müller ist zuversichtlich, dass weitere Projektteilnehmer die Kurve kriegen, bevor sie auf die schiefe Bahn geraten und konnte auch schon erste Erfolge melden:

"Nach der vorgesehenen zweijährigen Betreuungszeit konnten inzwischen vier Jugendliche aus dem Projekt entlassen werden, da sie nicht mehr negativ aufgefallen waren und nichts mehr darauf hindeutet, dass sie noch einmal Straftaten begehen werden."