Zum 1. Juli 2023
Krebsberatung startet am Marien-Hospital in Wesel
Gleich bei der ersten Kontaktaufnahme zum Marien-Hospital habe sie Begeisterung für ihr Anliegen gespürt, sagt Kerstin Zimmer-Derks, fachliche Leiterin der Krebsberatung Niederrhein – und jetzt ist es so weit: Zum 1. Juli nimmt der Verein mit Sitz in Moers seine Arbeit im ehemaligen Café Fehr direkt am Krankenhaus auf.
Ein solches Angebot „neben der Haustür“ wertet Krankenhausdirektor Jürgen Gerhorst als ideale Ergänzung zum Niederrheinischen Tumorzentrum (NZT) und zur onkologischen Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum des Marien-Hospitals. Ganz im Sinne einer engen Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung. Auch Kerstin Zimmer-Derks betont die gute Lage im Herzen der Stadt und freut sich, dass die Räumlichkeiten des früheren „Kult-Cafés“, das vielen in Wesel bis heute ein Begriff ist, nach den Bedürfnissen und Wünschen der Krebsberatung Niederrhein umgestaltet und eingerichtet wurden.
Nach Moers, Kevelaer und Dinslaken ist Wesel nun der vierte Standort der Organisation. Die Krebsberatung wurde im September 2021 gegründet mit dem Ziel, den gesamten nördlichen Teil des Kreises Wesel abzudecken. Der Verein wird zu einem wesentlichen Anteil von den Krankenkassen finanziert, der Rest muss über Spendengelder, Mitgliedsbeiträge und Veranstaltungserlöse in die Kasse kommen.
Psychoonkologische Begleitung
„Unser Angebot richtet sich an krebsbetroffene Menschen, deren Familien und Angehörigen“, sagt Kerstin Zimmer-Derks. Die Krebsberatung leistet psychoonkologische Begleitung von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge. Nicht nur die Auseinandersetzung mit der Diagnose oder der Umgang mit der Erkrankung sind häufige Gesprächsthemen. Oft suchen Menschen auch im Anschluss an eine Therapie den Rat der Expertinnen, weil sie etwa die Nachwirkungen einer Chemotherapie oder die Folgen einer Operation belasten. Begleitung in palliativer Situation und Trauerbegleitung in der Akutphase leistet das gut ausgebildete Personal ebenfalls. Beratung zur Prävention – etwa bei einem gehäuften Auftreten von bestimmten Krebserkrankungen innerhalb einer Familie – wird ebenfalls angeboten.
Die Krebsberatung hilft darüber hinaus bei sozialrechtlichen Aspekten, etwa zu beruflichen oder finanziellen Fragen, die in Zusammenhang mit einer Krebserkrankung stehen. Sie unterstützt z.B. bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises und informiert über medizinische Reha-Maßnahmen.
Zunächst montags vor Ort
In Wesel übernehmen Kerstin Zimmer-Derks, Psychoonkologin und Familientherapeutin, sowie Katharina Klaffki, Psychologin und Psychoonkologin, die Beratung. Sie ist kostenlos und erfolgt in der Regel „face to face“, aber auch per Video, Telefon oder Hausbesuch. Eine Überweisung ist nicht erforderlich, um das Angebot wahrzunehmen. Durch Vermittlung an weiterführende Anbieter (z.B. Psychotherapeuten) oder Selbsthilfegruppen übernimmt die Krebsberatung auch eine Lotsenfunktion für die Ratsuchenden.
Kerstin Zimmer-Derks und Katharina Klaffki werden zunächst montags in Wesel vor Ort sein. Wer Beratung wünscht, kann montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr unter Tel. 02841 6562050 mit der Zentrale in Moers einen Termin vereinbaren.
Autor:Gerd Heiming aus Wesel |
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