Wildgewächse
In den Ortschaften breitet sich die natürliche Entwicklung immer weiter aus
Die Verwilderung nimmt ihren Lauf. Verwilderung ist auf einmal der Trend, zurück zur Natur.
Urbane Biodiversität, Biodiversität das Lösungswort!
Straßenränder verwildert, verwilderte Verkehrsinseln, verwilderte Steinpflaster, verwilderte Bürgersteige, verwilderte Grundstücke, verwilderte Gärten, verwilderte Vorgärten, verwilderte Schulgärten, vertrocknetes Gestrüpp auf den Dächern, vertrocknete Pflanzen in den Blumenkästen der Balkone, überwuchernde Fuß- und Fahrradwege, verwilderte Hauswände, Wildwuchs an Straßenschildern. Wo man hinschaut, überwiegend nur noch natürliche Entwicklung. Den wildwachsenden Pflanzen wird freien Lauf gewährt. Die Meisten von uns wissen natürlich, warum der Wildwuchs, die sogenannten Unkräuter auf einmal schön geredet werden, Biodiversität gefordert wird. Warum man ein bisschen Wildwuchs in den Städten akzeptiert, ja sogar befürwortet und fördert.
"Ein kleines Stück Wildnis in der Stadt", so beispielsweise neulich eine Überschrift in der "Rheinischen Post" Mittwoch, 21.August 2024 im Regionalteil AN RHEIN UND LIPPE - Wesel/Hamminkeln/Schermbeck/Hünxe.
Ich dachte, das darf doch wohl nicht wahr sein, wie armselig ist das denn? Als wenn die Städte nicht schon genug unter einer gewissen Verwilderung leiden. Jetzt werden zum Ausgleich der Bodenversiegelung auch noch gewisse Grundstücke in eine Wildnis verwandelt, teilweise deshalb sogar entsiegelt.
"Bodenversieglung heißt, dass eine Fläche luft- und wasserdicht bedeckt wird. Das ist zum Beispiel bei Straßen, Parkplätzen und Gebäuden der Fall. Somit werden bei jedem Bau eines Gebäudes Flächen versiegelt. Zusätzlich zur Gebäudefläche zählen auch Terrassen, Garagen und eventuell Gehwege auf ihrem Grundstück dazu."
Fakt: Leider dominieren in unserer Region die schnell ausbreitenden und widerstandsfähigen Unkrautpflanzen, wie beispielsweise Disteln, Brennneseln, Schachtelhalm, Löwenzahn, etc., besonders auch die wild wachsenen Brombeersträucher mit ihren schnellwachsenden Ausläufern die bis in den Rad- und Gehwegen hineinragen, ganze Grundstücksflächen überwuchern, all diese Wildpflanzen, die die von Menschenhand angelegten Blumenwiesen natürlich in kürzester Zeit verdrängen, wenn der Mensch nicht eingreift, sich zurücklehnt, nur weil er meint, er hätte mit einer Blumenwiese, mit ein paar Kräutergewächsen, oder einem bepflanzten Garagen- oder Gebäudedach etwas für die Zukunft getan. Ein Irrglaube, denn ein mit Pflanzen angelegtes Grundstück, Beet- oder Garagen-, Gebäudedach, benötigt ständige Pflege, Erziehungsschnitte, Beseitigung von unerwünschten Unkräutern, Kontrolle, und vieles mehr. Die Erhaltungsarbeit danach, wird oft unterschätzt, meist gar nicht mit eingeplant.
Was wir benötigen sind ordentlich wasserdurchzogene angelegte Klima-Pufferzonen, Ruheflächen, Rückzugsorte wie Parkanlagen z.B., die von Menschen als Wohlfühloasen empfunden werden, die ständig gepflegt werden. Nur, dazu reichen bedauerlicherweise die finanziellen Mittel nicht aus. Hinzu kommt noch die vermurkste Infrastruktur. Unsere Dächer sollten wir sinnvollerweise mit Solarkollektoren belegen und nicht mit Gestrüpp!
Die Weseler Strategie, hin zur urbanen Biodiversität wird meiner Einschätzung nach, nicht fruchten.
Die Stadt Kleve geht mit guten Beispielen voran. Dort spriest die Fachkompetenz förmlich aus den Böden! Da lässt sich deutlich erkennen wie man es machen muss!
Autor:Siegmund Walter aus Wesel |
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