Familie - Fluch oder Segen? Oder einfach nicht mehr zeitgemäß?
Alle Sorgen des Lebens stürzen über uns zusammen, weil wir uns weigern, jeden Tag eine Weile still in unserem Zimmer zu sitzen. - Blaise Pascal
Familie ist alles.
Wenn Sie eine haben, ist es die Quelle Ihrer Identität und Sicherheit. Wenn Sie keine haben, ist es eine Quelle von Sehnsüchte. Wenn Sie Ihre lieben, dann sind Sie "Familie". Wenn Sie aber Ihre hassen, so suchen sie nachdem, was nicht ist.
Wenn Sie Glück haben, können Sie Ihre eigenen Familie gründen. Mit Menschen, die du liebst und die dich lieben. Dies könnte in der traditionellen Form der Ehe und Kinder passieren, oder es wird eine Familie von Freunden, Geliebten, Mentoren, Partnern.
Doch werden Sie nie vollständig das Gefühl von Verlust für Ihre Herkunftsfamilie verbergen können und von dem, was hätte sein können - ein Schmerz, der hin und wieder zurückkehren wird (ein Leben lang)
Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit in uns ist tief verdrahtet. Es gibt kein Entkommen. Sie können sich wünschen, nicht Teil dieser Familie zu sein, Sie vielleicht sogar ablehnen. Aber wir werden niemals ganz frei von ihr werden.
Inneren Zweifel, Ressentiments und Rechtfertigungen kommen ständig auf. Wir sind geboren, um uns zu verbinden und der Abdruck dieser ersten Verbindung ist unauslöschlich.
Der Mythos der idealen Familie
Alle haben Fehler. Wie Sie und ich.
Zur Familie gehören die Menschen, die dich lieben in der seltsamsten Weise.
Das sind die Menschen, die für Sie da sind ohne zu zögern, wenn mal der Himmel fällt - das sind die, auf die man sich bedingungslos verlassen kann.
Aber eine Familie kann auch schwierig und nervig sein.
Alle großen Philosophen haben sich mit dem Sinn des Lebens auseinandergesetzt. Und fanden letzlich keine befriedigende Antwort. Für die Dichter jedoch ist es ein Kinderspiel: Wir leben für die Liebe.
Viele fühlen sich von der Familie mißverstanden und ziehen sich emotional zurück. Vielleicht, weil man ihnen nicht die nötige Unabhängigkeit gibt oder nicht genügend auf ihre Einzigartigkeit eingeht.
So entsteht Wut, Enttäuschung - oft blanker Hass.
Wie kann man dem aber entgegentreten?
Ich habe auch eine eigene Familie. Wenn ich an den Reaktionen und dem Verhalten meiner geliebten Menschen merke, dass etwas schief läuft, dann reflektiere ich darüber.
Was habe ich falsch gemacht oder könnte ich meine Meinung oder Überzeugung anders vermitteln?
Oder liege ich einfach mit meiner Einstellung verkehrt und erkenne es nicht weil ich voreingenommen und intolerant bin?
Höre ich überhaupt richtig zu? Habe ich etwas falsch verstanden? Sollte ich den Fehler nicht nur bei dem anderen suchen?
EINE Familie ist kein Kontinuum - sondern eine Gruppe von Lebewesen mit VIELEN selbstständigen Menschen - Menschen mit eigenen Gefühlen, Meinungen, Abneigungen - so wie ich und du.
Eine Familie ist nur dann eine intakte, glückliche Familie, wenn jedes Mitglied kompromissbereit und tolerant ist - so wie es in jeder Gesellschaftsform sein sollte.
Was denken Sie, wie sollte eine "glückliche" Familie aussehen?
Autor:Rolf Tschochohei aus Wesel |
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