Der ewige Kampf mit den Jahreshauptversammlungen

Ich weiß, dies hier gibt mächtig Stress, aber es muss trotzdem raus ...

Alle Jahre wieder versuche ich in unserer Printausgabe, die Pressewarte unserer Vereine davon abzuhalten, uns zu ausführliche Berichte über ihre Jahreshauptversammlungen zuzuschicken.

Momentan läuft wieder die JHV-Hoch-Zeit. Sportler und Schützen, Chöre und Spielleute, Kirchengruppen, Tierzüchter, politische Parteien und hunderte andere sitzen (bei reger Beteiligung?) zusammen, berichten, wählen und planen fürs Anschlussjahr.

Und danach hetzen sie ihre Schriftführer auf die örtliche Presse: Diese formulieren in stundenlanger Zwangsarbeit das Sitzungsprotokoll aus, von der Begrüßung durch den Vorsitzenden bis zur Verabschiedung mit Mottospruch. Oft über mehrere Din-A4-Seiten.

Dabei könnte alles so einfach sein: Vorstandswahl-Ergebnis, entscheidende Änderungen (wie Beitragserhöhung), wichtige Termine im aktuellen Jahr, Langjährigen-Ehrungen (falls terminiert). Schluss, aus, Nikolaus.
Der ganze Rest ist nur vereinsintern relevant und ist in der Zeitung fehl am Platze. Meine Meinung.

Für alle, die‘s nicht schnallen, wiederhole ich‘s gerne nächstes Jahr.

(auf Anraten meines Chefs als Titelkolumne im "Weseler" vom 6. April ausgetauscht gegen Thema "Spargel")

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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17 Kommentare

Dirk Bohlen aus Hamminkeln
am 07.04.2011 um 11:01

Ihre Schlussfolgerung ist so nicht richtig, liebe Frau Schürer.

Diese Rechnung ginge vielleicht auf, wenn unsere Printausgabe jede Woche den gleichen Umfang (Seitenanzahl) hätte. Das ist aber nicht der Fall.

Uns stehen für jede Ausgabe unterschiedlich große Redaktionsräume zur Verfügung. Auf diese müssen wir die bearbeiteten Manuskripte verteilen. Ganz oben auf der "Muss"-Liste stehen die Ankündigungen, auf den Plätzen folgen wichtige Nachberichte und Selbstrecherchiertes (wie die Artikel unserer Freien Mitarbeiter).

Die Möglichkeiten des Abdrucks eines langen JHV-Nachberichts halten sich in Grenzen (ich erwähnte weiter oben bereits den 30-Prozent-Überschuss).

Übrigens denke ich, dass ich mit dem Beitrag und meinen Kommentaren ehrlich bin - ehrlicher als es mein Job erfordert.

Ich hoffe, das versteht jeder!!

Neithard Kuhrke aus Wesel
am 07.04.2011 um 12:01

Es drängt sich mir auf, auch mal was Nettes zu sagen, lieber Dirk Bohlen. Ich bin erstaunt, mit wie viel Engagement Sie und die Redaktion den LK als auch die Printausgabe begleiten und Vieles möglich machen. Danke!

Dirk Bohlen aus Hamminkeln
am 07.04.2011 um 12:20

Jetzt könnte ich was Lapidares sagen wie: Wir tun unser Bestes!
Da das aber manchmal (und bei Manchen) nicht so rüberkommt, sage ich's mal so:
Man kann immer besser werden. Wir lernen täglich dazu (vor allem im LK) und müssen versuchen, diesem Riesenanspruch zu genügen: Jedermanns Erwartungen zu erfüllen und dabei einigermaßen gerecht sein.

Das ist schwierig. Wir enttäuschen ungern jemanden aber es lässt sich oft nicht vermeiden (Ursachen: siehe oben!).

Danke für das Kompliment, Herr Kuhrke!