Faire Woche
Aufgewacht! Warum fairer Kaffee besser ist

Zur Fairen Woche Ende September gibt es gute Nachrichten aus dem Fairen Handel: In den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz mit fair gehandelten Produkten mehr als verdoppelt. Im Durchschnitt geben deutsche Verbraucher*innen etwas mehr als 20 Euro für Fairtrade-Produkte aus. Der stärkste Umsatzbringer ist Kaffee.

Gemessen am gesamten Kaffeekonsum in Deutschland, ist der faire Anteil aber noch immer gering: "Erst jede zwanzigste Tasse Kaffee, die in Deutschland getrunken wird, stammt aus Fairem Handel", sagt Verbraucherberaterin Karin Bordin in Wesel. Die Verbraucherzentrale NRW erklärt zur Fairen Woche, warum fairer Kaffee besser ist:

Schonender Umgang mit Mensch und Umwelt: Kaffee aus fairem Handel steht für
Anbaubedingungen, bei denen Mensch und Umwelt nicht ausgebeutet werden.
Kaffeebäuer*innen erhalten für ihre Ernte einen garantierten Mindestpreis. Das ist für die
Bäuerinnen und Bauern existenzsichernd, denn angesichts der Niedrigpreise für
Rohkaffee auf dem Weltmarkt können über die Hälfte von ihnen im konventionellen
Handel nicht einmal ihre Produktionskosten decken und leben in bitterer Armut. Ein
weiterer Vorteil im Fairen Handel: Die Menschen in den Anbauländern erhalten Geld für
Projekte, über die sie selbst entscheiden und die sie eigenständig umsetzen. So
verbessern sich die Lebensumstände in den Ländern des Südens nachhaltig. Übrigens:
77 Prozent des fair gehandelten Kaffees ist in Bio-Qualität erhältlich. Dies bedeutet, dass
der Einsatz von Pestiziden auf den Plantagen verboten ist. Die Organisation „Fairtrade“
fördert den Bio-Anbau mit einer zusätzlichen Prämie.

Klimawandel und Kaffeeanbau: Der Klimawandel führt zu mehr
Unsicherheiten für die Kaffee*bäuerinnen. Nicht nur, dass extremes
Wetter die Ernte vernichtet, auch der Befall der Kaffeepflanzen mit
Krankheiten nimmt zu – zum Beispiel durch den Pilz Kaffeerost, der
die Blätter wie verrostet aussehen lässt. Ein solcher Befall kann für
Kaffeebäuer*innen den Ruin bedeuten. Denn mit den geringen
Preisen, die sie für ihr Produkt erzielen, können sie keine Rücklagen
bilden, um neue Kaffeebäume zu pflanzen. Der faire Handel hilft
durch eine bessere Bezahlung und Beratung der Bäuerinnen und
Bauern, diese Risiken abzumildern und deren Existenzen zu
sichern.

Fair kaufen – gewusst wo: Fast alle Discounter und Supermärkte bieten inzwischen fairen
Kaffee an. Zu erkennen ist er am blau-grünen Fairtrade-Siegel. In Weltläden ist
ausschließlich fair gehandelter Kaffee im Sortiment, auch in Cafés und Restaurants wird
er inzwischen immer häufiger angeboten. Bei vielen Ketten und Coffee-Shops lohnt es
sich nachzufragen, ob es für die nächste Füllung des Kaffeebechers auch eine fair
gehandelte Alternative gibt.

Welche Siegel beim nachhaltigen Einkauf helfen und was sie genau
bedeuten, erklärt die Verbraucherzentrale in Wesel an ihrem
Informationsstand in der Beratungsstelle , Wilhelmstr. 5-7.
Dort gibt es in der Zeit vom 16.09.2019 bis zum 26.09.2019 während der
Öffnungszeiten Informationen, Rezepte und Warenproben (z.b. keimfähige
Kaffeebohnen) rund um den Fairen Handel.

Autor:

Karin Bordin (Verbraucherzentrale NRW) aus Wesel

Webseite von Karin Bordin (Verbraucherzentrale NRW)
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