Auf Immobiliensuche? - Schon sind Sie der Geldwäsche verdächtig!

Sie suchen eine Immobilie? Dann stehen Sie unter Generalverdacht der Geldwäsche!!!

Wir wollten uns eine Immobilie, im Internet über eine Bank angeboten, ansehen. Ich betone a n s e h e n, einfach noch mal betont, nur ansehen, auch bekannt als besichtigen.
Ohne konkrete weitere Fragen oder bereits ausgesprochenen Kaufwunsch, denn wie gesagt, wir wollten die Immobilie erst mal nur ansehen.

In Geschäften kennt dieses Prozedere wohl jeder von uns.
Nur, bei einer Immobilie ist der Preis um ein vielfaches höher als etwa bei einem Päckchen Butter.

Der Makler, der unser Interesse mit einem Exposé geweckt hatte, wohl ein äußerst Übereifriger seiner Zunft, machte einen Besichtigungstermin mit uns aus und
erwähnte zum Schluss des Telefonats, wir mögen doch bitte unsere Personalausweise mitbringen.

Hä? Hatte ich mich verhört? Warum das denn?

Der Makler erklärte mir, er müsse unsere Ausweise sehen und hätte auch das Recht, Kopien zu erstellen und diese Kopien 5 Jahre aufzuheben.

Wieder Hä? Geht’s noch?

Doch der ambitionierte Kerl beharrte auf Gesagtem, dies sei vom Gesetzgeber so vorgeschrieben, wegen Geldwäsche.

Ich bin also generell verdächtige Geldwäscherin, wenn ich mir eine Immobilie ansehen will.

In welcher Bananenrepublik befinde ich mich denn? Mann, Mann, Mann, ich komme da nicht drüber!

Ich zeige meinen Ausweis bei Behörden oder der Polizei, aber auch nur, in bestimmten Situationen. Aber auf keinen Fall jedem Makler, aus dessen Angebot ich mir ein Objekt ansehen will, erst recht erhält kein Makler von mir die Erlaubnis, sensible Daten von mir 5 Jahre zu speichern!

Resultat: Ich schrieb mein eigenes Gesetz.

Lieber Makler, Sie dürfen mich getrost aus Ihrer Kartei streichen, die bei eventuellem Kauf angefallene Courtage von 3,57 % können Sie sich woanders verdienen, aber nicht bei mir, sorry, aber so ist nun mal mein Gesetz!!!

Liebe Leser, was sagen Sie zu dem Erlebten? Haben Sie vielleicht diese oder ähnliche Erfahrungen ebenfalls gemacht?