Bekämpfung Fachleuten zu überlassen
ASG Wesel startet Pilotprojekt gegen Eichenprozessionsspinner am Schilldenkmal
Im April und Mai ist der ASG Wesel gegen Raupen des Eichenprozessionsspinners aktiv. Bei einem Pilotprojekt am Schilldenkmal werden Raupenfallen installiert. 5000 Eichen im Stadtgebiet sind im Fokus.
Es ist wieder die Zeit, in der Thomas Graes als zuständiger Fachbereichsleiter beim ASG Wesel seine Leute losschickt, um den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen. Genauer gesagt, die zwei bis vier Zentimeter große Raupe der auf die Baumart Eiche spezialisierten Schmetterlingsart.
Schutz der Bevölkerung
Im April und Mai schwärmt das ASG-Team aus dem Grünflächenbereich aus, um gegen den Gewinner des Klimawandels vorzugehen. Die feinen Brennhärchen können sich leicht auf Haut und Schleimhäute festsetzen und pseudoallergische oder Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems hervorrufen.
Wer schon einmal bei einer Radtour mit dem Eichenprozessionsspinner in Berührung gekommen ist, weiß so Einiges von den Folgen zu berichten. „Wir betreiben viel Aufwand, denn es geht um den Schutz der Bevölkerung“, sagt ASG-Geschäftsführer Franz Michelbrink.
Pilotprojekt "Raupenfallen"
Er verweist auf ein Pilotprojekt. Im Bereich Schilldenkmal, wo elf Eichen stehen, werden Raupenfallen installiert. Je nach Wirkung kann der Einsatz ausgeweitet werden. An bekannten Befallsstellen warnen wieder Schilder vor Gefahren.
Das Unternehmen ASG kümmert sich auch um die Information, wie man sich vor den Brennhaaren schützen kann. In einem Flyer, der am Wertstoffhof, an der ASG-Information, bei der Stadtinformation und in der Hauptstelle der Niederrheinischen Sparkasse und der Volksbank (hierbei bitte evtl. geänderte Öffnungszeiten auf Grund des Corona-Virus beachten) zu haben ist, wird geraten, Raupen und Gespinste der Nester zu meiden, Pflegearbeiten in befallenen Bereichen zu verschieben und die Bekämpfung Fachleuten zu überlassen.
Rund 5000 Bäume in Wesel
Der Eichenprozessionsspinner als wärmeliebende Schmetterlingsart mag besonders Stieleiche, Traubeneiche, Zerreiche, Ungarische Eiche , Schindeleiche und auch die Roteiche.
In Wesel hat der Falter großen Lebensraum. Der potentiell gefährdete städtische Eichenbestand umfasst rund 5000 Bäume. Davon werden 3800 Eichen behandelt, was mit ihrer Erreichbarkeit für die Einsatzkräfte zu tun hat.
Priorität bei der Bekämpfung
In der Priorität ganz vorne stehen Flächen an Schulen, Kindergärten, Sportanlagen mit etwa 1.000 Eichen. In Citylage, auf Friedhöfen und als Straßenbegleitgrün wachsen weitere 1.000 Eichen. Im Einsatz ist ASG auch in den Außenbereichen der Stadt, zum Beispiel auf stark frequentierten Spazier- und Radwegen oder in Randbereichen von Forstflächen zu direkt angrenzenden Privatgrundstücken.
"Private Baumbesitzer müssen in Eigenregie den Eichenprozessionsspinner behandeln.", heißt es in der Presseinfo.
Unterschiedliche Bekämpfungsmethoden
Die Bekämpfungsmethoden sind unterschiedlich. Hauptsächlich wird mittels Hochdrucksprühgerät ein Biozid, das speziell für den Einsatzzweck zugelassen ist, in die Bäume geblasen. Auch das Absaugen der Gespinstnester hat sich als effektiv erwiesen. Wenn vermummte Einsatzkräfte per Hubwagen in Eichenkronen zu sehen sind tun sie genau das.
Fakten zum Leben des Eichenprozessionsspinners
Von Juli bis Anfang September findet der Falterflug und auch die Eiablage statt. Hierbei legt das Weibchen bis zu 300 Eier an dünnen Zweigen in den Oberkronen von Eichen ab. Die Eier überwintern und halten auch tiefste Minusgrade aus.
Zu Beginn der Vegetationszeit bzw. mit dem Austrieb der Blätter schlüpfen die Larven. Bis zur Verpuppung im Juni/Juli durchlaufen die Raupen sechs Larvenstadien, wobei ab dem dritten die gesundheitsgefährdenden Brennhaare entwickelt werden.
Im ersten und zweiten Larvenstadium (Ende April/Mai) sind Bekämpfungsmaßnahmen mit einem Biozid erfolgversprechend.
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
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