Ambulante Video-Begleitung für Parkinson-Patienten: Info-Vortrag am 5. September
In Deutschland sind Schätzungen zufolge 250.000 bis 300.000 Menschen an Parkinson erkrankt. Im Anfangsstadium lassen sich die Symptome noch gut mit wenigen Medikamenten lindern. „Im späteren Stadium wird die Behandlung schwieriger“, sagt Wolfram Herscu, Neurologe im Medizinischen Versorgungszentrum des Marien-Hospitals in Wesel.
„Häufig entwickeln Patienten eine starke Muskelsteifheit oder machen überschießende Bewegungen. Dann ist Hilfe nur noch durch den Einsatz einer großen Bandbreite an Arzneimitteln möglich.“ Dafür nutzt Wolfram Herscu seit gut zwei Jahren die ambulante Videobegleitung, die einen entscheidenden Vorteil für seine Parkinson-Patienten hat: Die Feinabstimmung der diversen Wirkstoffe erfolgt nicht wie üblich während eines stationären Krankenhaus-Aufenthalts, sondern unter häuslichen Bedingungen.
Dazu schaltet der Patient über einen kleinen Sender am Handgelenk eine Video-Kamera ein, die in seiner Wohnung installiert ist. Dann beginnt ein zweiminütiger Bewegungscheck, den der Arzt anschließend am Bildschirm verfolgt. Der Benutzer kann die Kamera jederzeit anschalten, wenn er auffällige Symptome an sich beobachtet. Der Arzt bewertet sie und passt bei Bedarf die medikamentöse Behandlung an. Die Bilddaten werden über eine sichere Funk-Netzverbindung übertragen, der Patient benötigt keinen Internetzugang. Die Kosten übernehmen fast alle Krankenkassen zu 100 Prozent.
Wolfram Herscu informiert Betroffene und alle Interessierten während des Treffens der Parkinson-Selbsthilfegruppe Wesel am Montag, 5. September, um 15 Uhr im Gemeindehaus von St. Antonius Obrighoven (Antoniusweg) über diese telemedizinische Behandlungsalternative. Der Eintritt ist kostenlos.
Auskunft erteilt der Regionalgruppenleiter der Deutschen Parkinsonvereinigung, Robert Hurtienne, Tel. 0281-52119. Infos zum Thema auch unter www.parkinsonspezialisten.de.
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
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