21. Juli: Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher

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Die AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e.V. gedenkt in Kooperation mit JES Duisburg der in Duisburg im Jahr 2011 an Drogen Verstorbenen. Anlass ist der „nationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher“ am 21. Juli . Daher laden sie an diesem Tag von 11 bis 16 Uhr an ihren Infostand an der Königstraße in Höhe des Haupteinganges zum Forum ein. Hier wird den sieben verstorbenen Drogengebrauchern mit Kreuzen und Kerzen gedacht; an die Passanten werden weiße Rosen verteilt. Die Mitarbeiter stehen zu drogenpolitischen Fragen gerne zur Diskussion bereit.

„Erfreulicherweise sank die Zahl der verstorbenen Drogengebraucher im Jahr 2011 landes- und bundesweit; in Duisburg blieb die Zahl der verstorbenen Drogengebraucher bei sieben.“, heißt es in der Presseinfo.
Nachdem es in Duisburg längere Zeit keine JES-Aktivitäten gegeben habe, haben sich Aktivisten, die an der JES-Arbeit interessiert sind, zunächst in einem lockeren Verbund zusammen gefunden.

Der hauptamtliche Mitarbeiter der AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e. V., Ralf Runniger, bemängelt, dass sich in Duisburg im Drogenbereich „nichts zum Positiven verändert“ habe. Obwohl die AIDS-Hilfe die einzige Einrichtung sei, die ein regelmäßiges Streetworkangebot vorhalte, wolle die Stadt Duisburg die hierfür notwendigen Utensilien (saubere Spritzen und Alkoholtupfer) nicht mehr zur Verfügung stellen. Runninger hofft nicht, dass auf Grund fehlender Präventionsarbeit die Infektionszahlen mit HIV- und Hepatitiden bei drogengebrauchenden Menschen stark ansteigen. Die AIDS-Hilfe sei hier noch in Verhandlung mit der Stadt Duisburg.

Die AIDS-Hilfe fordert für die drogengebrauchenden Menschen in Duisburg die Möglichkeit einer niedrigschwelligen Anlaufstelle, die in Selbsthilfe von JES geführt werden könnte. Hierfür wären jedoch Räumlichkeiten von Nöten.
Das Motto des diesjährigen Gedenktages: „Drogenlegalisierung = Kontrolle“ wurde vom Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit gesetzt.

Generell seien in der Illegalisierung der Drogen die meisten Probleme begründet. Erfahrungsgemäß ließen sich Menschen durch Drogenverbote nicht vom Konsum illegaler Substanzen abhalten. So führe der Schwarzmarkt durch verunreinigte Substanzen zu den gesundheitlichen Schäden und die überteuerten Schwarzmarktpreise münden in der Beschaffungskriminalität. Repression und Strafverfolgung verschlingen Steuergelder, die an anderer Stelle dringend benötigt werden.
Auf Grund dieser Einsichten wolle Uruguay als erste Nation Lateinamerikas zunächst Marihuana legalisieren und unter staatlicher Aufsicht verkaufen. Die Steuereinnahmen sollen in Aufklärung und Suchtbehandlung investiert werden.
Die akzeptierenden Eltern gehen davon aus, dass auch in Deutschland bei einem kontrollierten Verkauf in Drogenfachgeschäften oder Apotheken, überwacht von Lebensmittelrecht und Reinheitsgebot, unter strengster Berücksichtigung von Jugend- und Kinderschutz dies folgende Auswirkungen haben würde:

  • Weniger drogenbedingte Todesfälle durch gesetzliche Qualitätskontrolle und -sicherung
  • Reduktion gesundheitlicher Schädigungen durch Strecksubstanzen und Illegalität
  • Weniger Korruption durch Drogengeld, somit weniger Unterwanderung unserer Demokratie
  • Deutliche Kostenreduzierung bei Polizei und Justiz
  • Weniger Folgeerkrankungen wie HIV und Hepatitis C
  • Weniger beschädigte Biografien durch Kriminalisierung und Haft wegen Drogendelikten
  • Deutlich Abnahme der Beschaffungskriminalität und -prostitution
  • Zusätzliche Einnahmen durch Besteuerung
  • Foto: Quelle: AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e.V./JES Duisburg
    Autor:

    Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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