Zensus 2011: Gezielte Planung mit konkreten Daten und Fakten

Das von unserer Redaktion angekündigte Statement zum diesjährigen Zensus (lateinisch: Volkszählung, Schätzung der Bürger nach ihrem Vermögen) präsentierte Landrat Dr. Ansgar Müller in entspannter Runde zusammen mit Mitarbeitern des Kreises unserer Zeitung. Mit Stichtag 9. Mai werden für 12 Wochen zehn Prozent der Bevölkerung im Kreis Wesel (ungefähr 49.500 Auskunftspflichtige) und zusätzlich rund 17,5 Millionen Haus- und Grundstückseigentümer befragt. Da in Deutschland kein flächendeckendes Register über den Wohnungsbestand geführt wird, erfolgt eine Gebäude- und Wohnungszählung in Form einer Vollerhebung und auf postalischem Wege. Aus datenschutzrechtlichen Gründen findet eine Vollerhebung auch an sogenannten Sonderanschriften wie Gemeinschaftsunterkünften oder Studentenwohnheimen statt. Beim Zensus gegenüber der Bevölkerung können demgegenüber bereits vorhandene Verwaltungsdaten genutzt werden. 522 geschulte Erhebungsbeauftragte werden ab Mai mit speziellen Koffern, die das Erhebungsmaterial beinhalten, an die Auskunftspflichtigen herantreten. Der Fragebogen umfasst 46 Fragen. Angaben zur Religion sind freiwillig. Das Interview dauert rund 20 Minuten, kann persönlich mit dem Erhebungsbeauftragen oder auch per Post oder Internet durchgeführt werden. Wichtig: Erwartet werden wahrheitsgemäße Angaben; bei offensichtlichen Falschangaben weisen die Beauftragen erneut auf die wahrheitsgemäße Auskunftspflicht hin. Werden weiterhin falsche Angaben gemacht, wird das Interview abgebrochen. Es droht dann ein Zwangsgeld in Höhe von 200 Euro bis maximal 2.000 Euro. Ausgewertet werden die Daten beim Landesamt für Information und Technik (kurz IT.NRW) bzw. beim Bund. Wichtig: Die Anonymität der Daten bleibt gewahrt. Dr. Ansgar Müller abschließend: „Von den Ergebnissen des Zensus profitieren wir alle. Geliefert werden Daten zur Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Wohnsituation, auf denen alle politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Planungsprozesse bei Bund, Ländern und Gemeinden aufbauen. Künftig wissen wir also genauer, wo Altenheime oder Kindergärten notwendig sind. Auch sind die Daten Bemessungsgrundlage für den Finanzausgleich und für die EU-Fördergelder“.
(Das Foto zeigt v.r.n.l.: Bernd Stille (Büro des Landrates), Frank Brändel (Büro des Landrates, Landrat Dr. Ansgar Müller, Lars Rentmeister (Leiter des Landratsbüros)

Autor:

Silja Meyer-Suchsland aus Wesel

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