Wo bleibt die Entschuldigung?

Eva Mola, Vorsitzende der LIBERALEN FRAUEN Bezirk Niederrhein, erzählt von ihren Erfahrungen mit liberalen Positionen:

Weil Schlecker Insolvenz anmelden musste, wurde ich ohne Sinn und Zusammenhang als Mitglied der FDP angegriffen, vorbei an allen Fakten als Menschenverächter attackiert.

Selbst im Nachhinein gab es keine Bereitschaft, selbstkritisch die eigene Position zu reflektieren. Die Welt ist einfach – da die Gutmenschen, dort die Hoffnungszerstörer, die Lösungsverhinderer, die Skandalöre.

Gefühl ist eine tolle Sache, wir kennen das aus den Medien, aus der Politik, ohne Recherche ist die große Aufmerksamkeit garantiert.

Problematisch aber, wenn Gefühl Kompetenz ersetzt. Problematisch, wenn Gefühl Fakten verschleiert und wenn vor lauter übereifrigem Engagement unterm Strich sogar das Gegenteil von dem herauskommt, was eigentlich erreicht werden soll.

Die Beschäftigten bei Schlecker wollten gar keine zentrale Transfergesellschaft, wollten gar nicht auf ihre Ansprüche verzichten. Investoren hatten Interesse auch ohne Aufwertung der Insolvenzmasse. Es war nicht nötig, das private Vermögen der Familie Schlecker mit öffentlichen Geldern zu sanieren.

Ich meine, mit Lobbyismus ist keine zukunftsfähige Gesellschaft zu gestalten. Die Zeit der Dialektik ist vorbei. Gleichheit ist kein Maßstab mehr - Solidarität braucht neue Dimensionen.

„Einheit in der Vielfalt“ könnte unser Leitmotiv sein. Und alle sollten sich um Fachkompetenz bemühen. Denn alle sind Zukunftsgestalter. Die Arbeitnehmer sollten auch unternehmerisch denken und für Arbeitgeber sollten Modelle, Beruf und Familie zu vereinbaren, selbstverständlich sein.

Und im Sinne einer solidarischen Bürgergesellschaft sollten wir auf unsere Fähigkeit zur Eigenverantwortung bauen. Wenn ohne Haftung über das Geld anderer verfügt wird, läuft jedes System aus dem Ruder – meine ich.

Autor:

Eva Mola aus Wesel

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