Linke beklagt Untätigkeit der Weseler Verwaltung
Wo bleibt das Stadtbussystem?
Nach großem Unmut in der Bevölkerung über den ÖPNV in Wesel haben die meisten Parteien im Kommunalwahlkampf Forderungen für eine dringende Verbesserung erhoben. Ein eigenes Stadtbussystem wurde mehrheitlich gefordert. Auch Bürgermeisterin Westkamp vertrat die Ansicht, dass der ÖPNV dringend ausgebaut werden müsse. Die finanziellen Mittel würden bereitgestellt.
"Jetzt ist die Wahl vorbei und es scheint, als sollten Entscheidungen zum ÖPNV auf die lange Bank geschoben werden", so Barbara Wagner, Fraktionssprecherin der Linken im Weseler Rat. "Die Verwaltung ist der Meinung, dass man mit konkreten Maßnahmen und vorbereitenden Schritten warten muss, bis das beschlossene Mobilitätskonzept vorliegt. Der Auftrag dafür ist noch nicht vergeben, für die Erstellung sind 24 Monate vorgesehen, mit Ergebnissen ist also vor Ende 2023 oder Anfang 2024 nicht zu rechnen." Werde nicht vorher gehandelt, verzichte Wesel darauf, Einfluss auf die Gestaltung des ÖPNV in der Stadt für die folgenden zehn Jahre zu nehmen. Auch der Ratsbeschluss zur Klimaneutralität verpflichtet Politik und Verwaltung, jetzt zu handeln. Bisher ist der Verkehr der einzige Bereich in Wesel, in dem keine Einsparung von CO2-Emmisionen erreicht wurde. „Wir erwarten, das die anderen Parteien im Umweltausschuss eine stille Beerdigung eines Stadtbussystems für Wesel nicht mittragen“, erklärt Wagner. „Neben erheblichen CO2-Einsparpotentialen eröffnet ein attraktiver ÖPNV vielen Menschen in unserer Stadt Mobilität auch ohne eigenes Auto.“
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
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