Wilhelm Neu: „Milchkühe werden nicht gedopt!“
Kuhkomfort und gutes Fütterungsmanagement sind entscheidend
Unter der Überschrift „Kuh-Doping - Umstrittene Kexxtone für Kühe“ hat der Westdeutsche Rundfunk am vergangenen Freitag (31.7.2015) über ein neues Tierarzneimittel berichtet, das dem Auftreten von Ketose, einer Stoffwechselstörung bei Milchkühen, vorbeugen soll.
„Unsere Milchkühe werden nicht gedopt!“, erklärt dazu Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel e.V.. „Kühe erbringen ihre Leistung nur aufgrund einer intensiven Tierbetreuung, moderner und großzügiger Stallsysteme und einer hochwertigen Fütterung, irgendwelcher „Mittelchen“ bedarf es dazu nicht“, so Neu weiter. Dem Ketose-Risiko in Herden tragen die Betriebe in erster Linie durch eine Überprüfung der Stallumfeld- und Fütterungsbedingungen Rechnung. Bei Einzeltieren, die ein erhöhtes Ketose-Risiko haben, ist der Einsatz des im Bericht beschriebenen Tierarzneimittels nur nach eindeutiger Indikation durch den Tierarzt erlaubt. In klinischen Studien vor der Zulassung des Arzneimittels wurden laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit keine relevanten Unterschiede in der Milchleistung zwischen behandelten und unbehandelten Tieren festgestellt. „Der Vorwurf des Kuh-Dopings ist unbegründet“, erklärt der Kreisvorsitzende.
Den Kommentar des WDR, aus idyllischen Kuhställen seien längst Milchfabriken geworden, weist Neu entschieden zurück. „Mit durchschnittlich 60 Milchkühen je Halter sind die Betriebe in NRW weit weg von industriellen Größenordnungen, wie sie derzeit etwa in China entstehen“, empört sich der Kreisvorsitzende. Nicht nur in NRW haben zudem die Milcherzeuger in den letzten Jahren viel Geld in die Hand genommen, um durch den Um- und Neubau von Ställen ihre Tierhaltung noch artgerechter zu gestalten. „Über pauschale Kritik wie die im WDR-Beitrag sind unsere Bauern zurecht verärgert“, berichtet Neu.
Autor:Wilhelm Neu aus Wesel |
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