Wilhelm Neu fährt zum höchsten Bauernparlament
Rot leuchtet das Stopp-Schild, das Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel, hochhält. „Stoppt Landfraß!“ steht darauf. „Der Flächenverbrauch muss endlich sinken. Mit jeder Bebauung geht uns wertvolle Ackerfläche verloren“, betont der Vorsitzende. Mit dieser Botschaft fährt der Landwirt gemeinsam mit seinen Berufskollegen am Mittwoch (29. Juni) nach Koblenz zum Deutschen Bauerntag. Beim „höchsten Bauernparlament“, das vom 29. Juni bis zum 1. Juli 2011 stattfindet, trifft er auf rund 500 ehrenamtlich aktive Bäuerinnen und Bauern sowie Gäste aus Politik, Agrarwirtschaft und Agrarforschung aus ganz Deutschland. Dort diskutiert er mit ihnen nicht über das Thema Energiewende und Flächenschutz, sondern auch über die Zukunft der EU-Agrarpolitik, die Welternährung sowie unter dem Motto „Wir schaffen Werte“ über das Leitbild des Deutschen Bauernverbandes. Der Vorsitzende wird hier die Interessen seiner Region vertreten.
Um zu verdeutlichen, wie hoch der Flächenverbrauch in Deutschland ist, verweist der Vorsitzende auf die virtuelle Flächenverbrauch-Uhr unter www.rlv.de, die sekündlich weitertickt. Allein seit 1992 habe die Landwirtschaft 800 000 ha Fläche verloren. Im Kreis Wesel betrugt der Flächenverlust allein zwischen 1975 und 2000 ca. 13.000 ha. Waren früher 2/3 der Kreisfläche Fläche für die Landwirtschaft, so sind es jetzt nur etwa 50 %. In Nordrhein-Westfalen werden täglich 11 ha Land bebaut und aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen. Vor dem Hintergrund der Energiewende und dem damit unvermeidbar einhergehenden Ausbau der Leitungsnetze fordert Neu. deshalb, dass über den tatsächlichen Flächenverbrauch für die Leitungstrassen hinaus weitere naturschutzrechtliche Ausgleichsregelungen entfallen sollen. „Wir brauchen heute jeden Hektar – für die gesunde Produktion von Nahrungsmitteln und die Energie“, macht der Vorsitzende deutlich.
Mit Spannung erwarten alle rheinischen Bauern den Auftritt von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Ministerpräsident Kurt Beck, Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und von der neuen Umweltministerin in Rheinland-Pfalz, Ulrike Höfken, denen die Bauern ihre Anliegen darlegen und verdeutlichen werden.
Auch in diesem Jahr können die Diskussionen und Ergebnisse des Deutschen Bauerntages im Internet unter www.bauernverband.de in Wort und Bild „miterlebt“ werden. Zusätzlich werden ausgewählte Themen in Form von Videobeiträgen im Internet gezeigt. In den sozialen Netzwerken wird via Facebook (www.facebook.com/DieDeutschenBauern) und Twitter (http://twitter.com/@Bauern_Verband) über den Deutschen Bauerntag berichtet. Auch auf der RLV-Homepage vermitteln Fotos Eindrücke vom Bauerntag. Das vollständige Programm zum Deutschen Bauerntag in Koblenz finden Sie auf unserer Homepage unter www.rlv.de.
Autor:Wilhelm Neu aus Wesel |
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