Größtes Kapital sind die Einwohner einer Stadt
Wesel schrumpft / stagniert / wächst

Die Stadtverwaltung Wesel hat 2024 einen Sozialbericht vorgelegt in Fortsetzung der Statistischen Berichte über die demographische Entwicklung in der Stadt Wesel.

Nach dem Sozialbericht leben zur Zeit in Wesel 63.500 Menschen. Auf Basis der Meldedaten geht die Stadt Wesel jedoch davon aus, dass im Jahr 2040 rund 71.000 Menschen in Wesel leben werden. Ganz so optimistisch klingt es beim Zensus des Statistischen Landesamtes NRW nicht. Die Landesstatistiker IT rechnen für 2040 mit knapp 57.000 Einwohnern.

Nach dem 9. Altenbericht der Bundesregierung (2025) steigt die Zahl der
älteren und pflegebedürftigen Menschen in den kommenden Jahrzehnten
erheblich. Bis 2050 wird die Zahl der über 80 Jährigen von sechs auf acht bis
zehn Millionen steigen. Und bis 2055 die Zahl der pflegebedürftigen
Menschen auf 7,6 Millionen ansteigen.
Die Alterseinkommen haben sich allgemein zwar positiv entwickelt.
Allerdings gelten auch 17 bis 19 Prozent der über 65-Jährigen als
armutsgefährdet.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Städte und Gemeinden, wenn wir, wie allgemein angenommen wird, weniger oder mehr, älter und bunter werden, die Bevölkerungsentwicklung zu beeinflussen?

Zukunft kann man bauen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wo die Reise hingehen soll. Die natürlichen Ortsteile Wesels wurden im Sozialbericht zu Sozialräumen umgewidmet; davon gibt es 13.

Die Weseler Demografische Gesellschaft hat sich in ihrer Veranstaltungsreihe „Weseler Gespräche“ schon vor 16 Jahren mit dem Demografischen Wandel auseinandergesetzt.
Wie schon der Dichter Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen 1669 schrieb: „Gut Ding will Weile haben und vortreffliche Sachen werden ohne große Mühe und Arbeit nicht erworben.“

Ans Werk:
Was kostet Menschlichkeit?
Über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger darf nicht hinweg geplant werden.

Trends der Zukunftsforschung :

Familienfreundliche Sozialraumgestaltung:
- Schule als Ort des Miteinanders der Kulturen
- Mehrparteienhäuser oder Einfamilienhäuser
  (Bauen fürs Alter / Wahlverwandtschaften)
- „Landschaft“ im öffentlichen Raum
  (Je mehr Grün, desto mehr Fußgänger und Radfahrer)
- Rollatornahe Nahversorgung in jedem Sozialraum
- Gute ÖPNV-Verbindungen zu den Sozialräumen und zur Innenstadt

Angebot schafft Nachfrage - wenn es ein gutes Angebot ist.
Mangelnde Qualität kann sich eine Stadt nicht mehr leisten.

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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