Weiterführende Schulen in Wesel
Daniela Staude und Volker Haubitz (CDU-Ratsmitglieder) wenden sich mit folgendem Antrag an die Bürgermeisterin der Stadt Wesel: "Uns liegt ein Schreiben Ihres Dezernenten Herrn Kunstleben an alle Eltern der jetzigen Viertklässler vor. Offensichtlich sind nicht alle betroffenen Eltern über die aktuellen Anmeldemöglichkeiten und deren Folgen für ihre Kinder ausreichend informiert, so dass ein solches Schreiben notwendig wurde.
Vermehrt werden wir in der letzten Zeit von Eltern angesprochen, die verunsichert sind oder nicht mehr nachvollziehen können, was sich an den weiterführenden Schulen hinsichtlich des Anmeldeverfahrens abspielt. Insofern ist aus unserer Sicht fraglich, ob die mit dem Schreiben beabsichtigte Aufklärung tatsächlich erfolgt ist.
Im Rahmen des nächsten Schul- und Sportausschusses erwarten wir die Beantwortung folgender Fragen:
1. Was hat die Verwaltung konkret veranlasst, dieses Schreiben zu verfassen?
2. Warum kommen diese Fragestellungen erst im zweiten Anmeldejahr nach der Umstrukturierung auf?
Im o.g. Schreiben heißt es u.a., dass eine Erweiterung der Zügigkeit an der Gesamt-schule nicht möglich sei. Dazu nehmen wir wie folgt Stellung:
Seit Jahren ist es an den meisten weiterführenden Schulen sowie an den Grundschulen üblich, bei überproportional großen Klassen sogenannte Lerngruppen einzurichten. Das bedeutet, die festgelegte Zügigkeit wird offiziell nicht erweitert, sondern aus pädagogischen Gründen zum Wohle der Schüler im laufenden Schuljahr kleinere Klasseneinheiten geschaffen. Dafür gibt es keine weiteren Lehrerstellen, sondern die Schulen verteilen das Mehr an Unterrichtsstunden auf das nach der Zügigkeit bemessenem Personal.
Lerngruppen werden in der Regel gebildet, wenn zu viele Ab- oder Umschüler die pädagogische Arbeit in übergroßen Klassenverbänden unmöglich machen. Schulformwechsler müssen ebenso berücksichtigt werden.
Die Gesamtschule bildet mit ihrem in sich geschlossenen System seit Jahren die Ausnahme. Inzwischen ist dies im Vergleich zu anderen weiterführenden Schulen eine äußerst „komfortable“ Situation. Wo sollen Quereinsteiger mangels Alternativen künftig Aufnahme finden? Die einzig verbleibende Realschule vor Ort kann dem Zulauf dauerhaft nicht Rechnung tragen.
In Zeiten von Inklusion, unerwartetem allgemeinem Anstieg der Kinderzahlen, schließenden Schulen im Umkreis und einer großen Zahl an Flüchtlingskindern ist eine Beteiligung aller Schulformen dringend notwendig. Daher ist es aus unserer Sicht folgerichtig, wenn an allen weiterführenden Schulen Lerngruppen gebildet werden, sofern die Zügigkeiten mit den damit einhergehenden Lehrerstellen nicht angepasst werden.
Da dieses Thema viele Schülerinnen und Schüler aktuell betrifft und künftig vermutlich noch bedeutsamer wird, sind Überlegungen zur Problemlösung jetzt, d.h. in der nächsten Sitzung des Schul- und Sportausschusses, zu diskutieren und ggf. Entscheidungen vorzubereiten."
Autor:Dorothea Münnich aus Wesel |
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