Warum fällt so viel Unterricht aus? Amtsdarstellung kontra Eltern-Wahrnehmung
In Dortmund sollte eine komplette zweite Klasse sitzen bleiben, weil zu viel Unterricht ausgefallen ist. Dieses Beispiel veranschaulicht ein bundesweites Problem: An vielen Schulen fällt der Unterricht aufgrund verschiedener Gründe, wie Erkrankungen, Mutterschutz oder Pensionierungen längerfristig aus; NRW-weit rund fünf Prozent der Schulstunden.
Die Leidtragenden sind die Schüler. Für kurzfristigen Unterrichtsausfall müssen die Schulen eigene Vertretungskonzepte erarbeiten. Nach der Mittelkürzung für den Vertretungsunterricht schließt NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) einen höheren Unterrichtsausfall an Schulen auch künftig nicht aus. NRW hatte die „flexiblen Mittel“ für 2013 auf 25 Millionen Euro halbiert. Mit dem Geld werden Vertretungskräfte für längerfristige Erkrankungen, Mutterschutz und Hausunterricht finanziert.
Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, zeichnet ein bedrohliches Bild der Situation an deutschen Schulen: Personalmangel, Unterrichtsausfall, Klassen mit mehr als 35 Schülern und marode Schulgebäude seien Realität im nationalen Bildungswesen.
So reagiert Anna Maria Eicker, Schulamtsdirektorin im Kreis Wesel, auf Fragen nach möglichen Gegenmaßnahmen ....
„Wenn Lehrer durch Erkrankung ausfallen, bedeutet dies nicht automatisch „Unterrichtsausfall“. Der Unterricht wird weitestgehend durch Vertretung übernommen - wie auch in jedem anderen Unternehmen. Es gibt verschiedene Vertretungsmaßnahmen, abhängig von der Dauer der Erkrankung. Damit Vertretungsunterricht das Weiterlernen der Schüler/innen in den Fächern ermöglicht, haben die Schulen schulinterne Vertretungskonzepte erarbeitet.
Um entsprechende Maßnahmen im Einzelfall einzuleiten, sind die Schulen mit dem Schulamt in engem Kontakt. Dadurch können viele Lösungen gefunden und umgesetzt werden, manchmal sogar mit kollegialer Hilfe von Nachbarschulen.“
Eicker: "Alle Beteiligten tun ihr Bestes!"
Die Redaktion fragte auch nach möglichen Maßnahmen bei langen Lehrerausfällen. Anna Maria Eicker dazu: „Dass bei hohen Krankenständen Unterrichtsausfall nicht hunderprozentig vermieden werden kann, und dass für die Schüler/innen Lehrerwechsel, größere Lerngruppen, hier und da Unruhe sowie eine zeitweilig besondere Belastung einzelner Lehrkräfte unvermeidbar ist, soll hier nicht schön geredet werden. Es sei versichert: alle Beteiligten tun ihr Bestes!“
Welche konkreten Maßnahmen sie sich vorstellen könne, damit weniger Unterricht ausfällt. Anna Maria Eicker formuliert (O-Ton: „mit ein wenig Humor“): „Wie kann man Erkrankungen vermeiden? Wie bleiben wir gesund?“ Damit lenke ich das Thema einmal auf „Salutogenese in unserer Gesellschaft“.
Die Redaktion "Der Weseler/ Der Xantener" hatte ihre Leserschaft aufgerufen, ihr Hinweise auf krassen Unterrichtsausfall an lokalen Schulen zu geben. Hier lesen Sie die erfolgten Mitteilungen (die Namen aller Einsender sind der Redaktion bekannt!) ...
"Die Kinder kennen den Lehrer nicht!"
Eine Mutter aus Wesel: „Meine Tochter geht in die 5. Klasse der Konrad Duden-Realschule. Der Unterrichtsausfall bzw.Vertretungsstunden sind enorm. Jede Woche fallen irgendwelche Stunden aus oder die Kinder haben Vertretung bei einem Lehrer, den sie nicht kennen.Ich weiß nicht wie die Kinder den Stoff schaffen sollen. Ganz schlimm!
"Unrühmliche Vertreter ihres Berufsstandes!"
Ein Vater aus Obrighoven: „Man sollte nicht ausschließlich über Ausfallstunden reden, sondern auch über demotivierte Lehrer! An der Lauerhaas-Gesamtschule gibt es einige unrühmliche Vertreter ihres Berufsstandes, denen das Wohl der Schüler offensichtlich ziemlich gleichgültig ist. Was nützen ambitionierte Lehrpläne, wenn das verantwortliche Personal nur sein eigenes Wohl im Sinn hat?“
"In zwei Fächern auf eine Vier abgerutscht!"
Eine Mutter aus Sonsbeck: „Mein Sohn (4. Klasse der Grundschule Sonsbeck) hatte im 1. Halbjahr so viele Fehlstunden, dass er mehr zu Hause war als dort. Die Klassenlehrerin ist sehr oft krank. Auch jetzt im 2. Halbjahr häuft es sich.
Dieses wirkte sich auch auf seine Note aus. Er hatte vorher in Mathematik und Englisch jeweils eine Zwei, auf dem Halbjahreszeugnis war es dann jeweils eine Vier. Auf Nachfrage, warum man uns nicht bei einem der drei Elternsprechtage gesagt hatte, dass er in der Schule abbaut, bekam man nur frech die Antwort „Es sind die Noten, die mir die Kollegen gegeben haben!“
Wissen der Kinder stammt größtenteils vom Vater
Ein Vater aus Xanten schreibt: "Aufgrund eines mehrwöchigen Krankenstandes konnte ich im Februar/ März dieses Jahres gewissermaßen hautnah miterleben, was sonst im Alltagsgeschehen nicht so intensiv wahrgenommen wird: Am Xantener Stiftsgymnasium fällt regelmäßig Unterricht aus! Es verging keine Woche, in der der Unterricht planmäßig stattfand - ja, an durchschnittlich zwei bis drei Schultagen der Woche fiel irgendeine Stunde aus; mitunter auch mehrere. Eine Vertretungssituation war faktisch so gut wie nie gegeben: in den meisten Fällen entfiel der Unterricht schlichtweg oder es wurde ein so genannte EvA konstruiert, was die Abkürzung für "eigenverantwortliches Lernen" ist. Hier wird den Schülerinnen und Schülern Lernmaterial zur Verfügung gestellt, über dessen pädagogischen Wert man streiten kann, welches dann quasi in Eigenregie bearbeitet werden soll. Die EvA- Einheiten haben reine Alibi- Funktion.
Wird ein Unterrichtsausfall tatsächlich durch eine Vertretungslehrkraft kompensiert, so werden Filme gezeigt oder erneut irgendwelche schriftlichen Aufgaben verteilt, die nach meinem Dafürhalten nur einen Zweck erfüllen; die Situation für den/ die Vertretungslehrer(in) möglichst pflegeleicht zu gestalten.
Neben dem ganz alltäglichen Unterrichtsausfall, der von den Schülerinnen und Schülern mittlerweile als völlig normal erachtet wird (mein Kind ist z.B. irritiert und auch sichtlich enttäuscht, wenn mal mehrere Tage hintereinander nichts ausfällt!), kommt eine Vielzahl von unterrichtsfreien Tagen hinzu, die dann als Studientag, interner Fortbildungstag der Lehrerschaft, Zeugniskonferenz etc. bezeichnet werden.
Solche "Veranstaltungen" fallen geradezu ausnahmslos auf Tage, die verdächtig nahe an Wochenenden liegen. Honi soit qui mal y pense...
Ohne dem Lehrkollegium des SGX zu nahe treten zu wollen, so besteht nach meiner Wahrnehmung der Verdacht, dass man Situationen, die von der Unterrichts- und Aufsichtspflicht entlasten, gerne annimmt. Nur ein Beispiel dazu: an Wandertagen (im Prinzip eine klasse Idee!) wird nicht gewandert, sondern man transportiert die Jugendlichen ins Centro nach Oberhausen oder nach Amsterdam, wo man sie über einen Großteil der Zeit hinweg unbeaufsichtigt "wandern" lässt. Ob dies noch im Sinne des Erfinders ist?
Oftmals hört man in der öffentlichen Diskussion, Lehrpersonal sei vielfach frustriert und wenig engagiert, den Beruf mit der notwenigen Leidenschaft auszuüben. Dies beobachte man insbesondere bei älteren Pädagoginnen und Pädagogen. Bei allem Respekt: von solchen älteren Lehrerinnen und Lehrern scheint es beim SGX eine ganze Handvoll zu geben. Somit ergibt sich eine Verschlechterung der Bildungssituation nicht nur allein durch den allgemeinen, ohnehin schon dramatischen Unterrichtsausfall, sondern auch durch Motivationsdefizite in Teilen der Lehrerschaft. Ich persönlich habe immer öfter den Eindruck, das bisschen Wissen, das meine Kinder haben, haben sie größtenteils von mir."
"Anfangs freut man sich, aber dann ...!"
Eine Abiturientin des Konrad-Duden-Gymnasiums Wesel: „An meiner Schule ist mir aufgefallen, dass vor allem die jüngeren Schüler aufgrund der Ganztagsschule überhaupt keinen Ausfall mehr haben, sondern teilweise bis zu sechs Stunden am Stück Vertretung. Anfangs freut man sich immer, wenn man ein paar Stunden die Woche weniger Unterricht hat, doch spätestens nach einer Woche Ausfall macht man sich dann doch Sorgen um das Abitur.
"Es hagelte 23 Blaue Briefe!"
Ein Vater aus Wesel: Mein Sohn ist 13 Jahre alt und besucht die Realschule Mitte in Wesel. Vor zirka vier Wochen hagelte es „Blaue Briefe“ für sage und schreibe 23 Schüler! Es kommt noch dicker: Die Direktorin dieser Schule weiß nicht, wann Lehrer nicht in der Schule sind und sich vertreten lassen! Dort gibt es eine Menge Stress!
"Die Eltern sollten sich selber kümmern!"
Eine Mutter aus Brünen schreibt: „In manchen Klassen der Jahrgangsstufen 6 und 8 wird an der Realschule Hamminkeln bereits seit zwei Monaten kein Englischunterricht erteilt. Bei meinem jüngeren Sohn fällt zwar auch seit Wochen der Sportunterricht aus, allerdings finde ich nicht erteilten Englischunterricht weit schlimmer. Zumal die Eltern sich privat drum kümmern sollen das die Kids den Anschluss nicht verlieren.“
"G-Kurs-Lehrerin ist dauernd krank!"
Eine Mutter aus Wesel: „Meine Söhne besuchen die 8. Klasse der GHS Martini. Sie sind auch gut, aber ich ärgere mich ständig darüber, dass Unterricht ausfällt oder sie statt E-Kurs nur G-Kurs-Unterricht in Mathe und Englisch haben – weil die G-Kurs-Lehrerin ständig krank ist. Ausgefallene Stunden werden durch Malen gefüllt. Die Note für das Ausmalen von Mandalabildern ergibt die Physik-Note. Auffällig ist es vor allem bei den älteren Lehrern.
Unfassbar: "Als ausgebildete Referendarin abgelehnt!"
Eine Studentin aus Sonsbeck: "Ich bin zwar nicht direkt vom Unterrichtsausfall betroffen, da ich noch Lehramtsstudentin für Kunst und Biologie kurz vorm Refrendariat bin, wurde aber vor einem Jahr ebenfalls mit der Thematik konfrontiert. Ich wohne in Sonsbeck und bin Nachhilfelehrerin für viele Kinder aus Sonsbeck und Umgebung. Vor einem Jahr wurde ich von einer Mutter angesprochen, die einen Sohn an der Grundschule in Sonsbeck hat und dessen Klasse akut vom Unterrichtsausfall und mangelnden Lehrkräften betroffen war. Es war kein normaler Unterricht möglich und so sollten die Eltern 'auf eigenem Weg' nach Vertretungslehrern suchen (alleine das finde ich schon sehr fragwürdig).
Daraufhin wurde ich vorgeschlagen und habe mich direkt mit der Schulverwaltung, der Gemeinde Sonsbeck und der zuständigen Behörde in Verbindung gesetzt. Zuerst gab es großes Interesse, doch dann wurde ich ohne ersichtlichen Grund abgewiesen, wahrscheinlich weil ich durch mein Studium für Haupt-, Real- und Gesamtschulen nicht "geeignet" war (obwohl das eher einer Überqualifizierung entspricht). Allerdings wurden dort sogar Vertretungslehrer ohne Studium eingestellt, die eigentlich fachfremd waren. Für mich und die Eltern stieß das auf völliges Unverständnis.
Was macht es für einen Sinn, geeignete Studenten abzuweisen und weiteren Ausfall des Unterrichts in Kauf zu nehmen? Ich merke auch in meinen Nachhilfestunden, dass viele Kinder überfordert sind und Unterricht verpassen und dadurch auf meine Hilfe angewiesen sind. Das finde ich wirklich bedauerlich, anstrengend für die Kinder und auch unnütz für die Eltern. Schließlich schicken diese ihre Kinder zur Schule um zu Lernen und sollten nur im Notfall Nachhilfe in Anspruch nehmen, nicht als 'Schulersatz'."
"Ausgefallene Stunden protokollieren und öffentlich machen!"
Eine weitere Mutter aus Wesel: "Mein Kind aus der ersten Klasse der Buttendickschule mit Betreuung bis 16.30 Uhr erzählt mir nicht von alleine, wenn Unterricht ausfällt. Dies frage ich nicht jeden Tag nach, somit habe ich ein Problem, dies überhaupt mitzubekommen. Leider informiert auch die Schule quasi nur auf Drängen hierüber.
Unsere Klassenlehrerin ist mehrere Monate ausgefallen, somit hat eine Lehrerin aus der Parallel-Klasse den Unterricht irgendwie parallel gemeistert, bis dann endlich zum 1. Februar eine Ersatzkraft kam, die erkrankte Lehrerin ist nun genesen und auch wieder zurück. Aber es ist schon eine Menge Unterrichtsstoff erst einmal liegen geblieben – und wir Eltern können quasi nicht sagen, wie viel.
Eine andere Lehrkraft, die irgendwann in den wohlverdienten Ruhestand geht, ist stark erkrankt, es ist nicht absehbar, ob sie vor ihrem Ruhestand noch wiederkommt. Aber auch hier gibt’s momentan keinen Ersatz. Wie sieht überhaupt die Vertretungs-Regelung aus? Bekanntermaßen sind die Lehrerstellen unterbesetzt, aber warum ändert sich hier nicht mal was?
Ich fände es hilfreich, wenn die ausgefallenen Stunden protokolliert und für jeden einsichtig wären (z. B. Ausdruck am Infobrett, aktuell, aber auch über die Vergangenheit, z. B. halbjahresweise kumuliert). Wie sonst können wir z. B. als Wähler Druck ausüben, damit an dem System sich etwas ändert?"
"Kein vernünftiger Unterricht in den Hauptfächern!"
Eine Schülerin aus Flüren: "Ich bin seit Sommer 2013 auf dem Berufskolleg Wesel und wollte dort ein zwei jähriges Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung machen. Die Probleme fingen schon am ersten Tag an: Zwei meiner Lehrer sind die ersten drei Monate nicht erschienen und erst nach dieser Zeit wurde nach einer Lösung gesucht. In einem der Fächer wechselten die Lehrer wöchentlich und wir haben keinen festen Lehrer bekommen. In den Hauptfächern Deutsch und Englisch findet kein vernünftiger Unterricht statt. Zusätzlich bekommt man dann noch unfreundliche Sprüche von Vertretungslehrern gesagt, zum Beispiel dass unsere Klasse sowieso so eine Chaosklasse ist, dass keiner sein Fachabitur schaffen wird. Immer regelmäßiger fehlten sämtliche Lehrer. Dabei haben Schüler strengste Anwesenheitspflicht an Schulen, warum dann die Lehrer anscheinend nicht?
Als Schüler verliert man die Motivation und hat keine Lust mehr, nur für den Vertretungsunterricht eine Stunde mit Bus und Bahn dorthin zu fahren. Ich persönlich werde aus diesen Umständen im Sommer leider das Fachabitur abbrechen müssen, da die Noten natürlich unter dieser Unterrichtssituation leiden und man es nicht mehr packt. Stattdessen werde ich eine Ausbildung beginnen und hoffe, dass der Unterricht, den ich zweimal wöchentlich habe, besser läuft als dieses Schuljahr, denn leider werde ich die gleiche Schule besuchen müssen."
Später Unterrichtsbeginn problematisch für Eltern!
Eine Weseler Mutter: Mein Kind besucht die 5. Klasse der Konrad-Duden-Realschule. Seit Schuljahresbeginn hat es 26 Unterrichtsstunden pro Woche. Die Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten haben noch eine Förderstunde LRS zusätzlich. Laut Stundentafel (diese ist auch der Internetseite der Schule zu entnehmen) soll die Stundenanzahl im fünften Schuljahr 28-31 Stunden umfassen. Das Schlimmste an der Sache finde ich, dass die Kinder sehr häufig nicht zur ersten Stunde Unterricht haben, sondern erst zur zweiten oder dritten Stunde. Dies stellt ein erhebliches Problem für berufstätige Eltern dar. Außerdem müsste den Kindern ja viel Unterrichtsstoff fehlen, wenn sie über das ganze Schuljahr hinweg zwei Wochenstunden unter dem Minimum liegen. Abgesehen von dem späten Unterrichtsbeginn bin ich mit der Schule sehr zufrieden.
Keine Chance auf einen Schulwechsel ...
Eine Mutter aus Hamminkeln: Zwei meiner drei Kinder gehen auf die Realschule in Hamminkeln. Seit man weiß, dass die Schule ausläuft wegen der Gesamtschule, fällt dort sehr viel Unterricht aus wegen Mangels an Lehrern. Die Kinder sollen an Forder-Unterricht teilnehmen der aber auch ständig ausfällt. Man kümmert sich leider nicht um Kinder, die eine Lernschwäche haben. Ich kämpfe schon seit einem Jahr darum, dass meine Tochter einen Platz an der Gesamtschule Hamminkeln bekommt. Da heißt es dann sie hätte kein Anspruch auf einen Platz in Hamminkeln. Aber Kinder, die aus Wesel oder Rees kommen schon, das ist doch wohl eine Frechheit!
Jetzt haben wir das Problem, dass sie nicht weiter auf die Realschule kann nach der sechsten Klasse, wegen der schlechten Noten. Sie wird also nicht in die siebte Klasse versetzt auf der Realschule Hamminkeln. Bei einem Anruf der Gesamtschule hieß es. „Nicht immer macht es Sinn, das Kind wiederholen zu lassen. Besser sei es, sie bei der Hauptschule Dingden anzumelden für die siebte Klasse. Und das geht gar nicht, denn was man im fünften und sechsten Schuljahr nicht gelernt hat, wird im siebten Schuljahr nicht besser!
Firmen-Chefs vermuten Defizite bei den Schülern
Eine Mutter aus Wesel: "An der Konrad-Duden Realschule fällt sehr viel Unterricht aus. Alle Kinder, die zurzeit die KDR besuchen, hatten noch nie Schwimmunterricht, weil der Lehrer in Elternzeit ist. In der siebten Klasse haben die Kinder 27 Schulstunden in der Woche, aber nur wenn kein Lehrer krank ist. Textilunterricht ist auch gestrichen wegen Lehrermangel
Ein weiteres Problem ist, dass einige Lehrer öfters und länger krank sind. Das hat zur wiederum Folge, dass Unterricht ausfällt. Nebenfächer werden in der Zeit dann eben nicht unterrichtet und bei Hauptfächern versucht man, wenigstens die halbe Wochenstundenzahl zu unterrichten.
Man hört von Eltern, deren Kinder die Schule schon verlassen haben und
eine Ausbildung angefangen haben, dass Chefs der Meinung sind, KDR-Schüler haben Defizite, was den Schulstoff angeht.
"Keiner wird vorzeitig nach Hause geschickt!"
Tanja Engels: "Die Birtener Grundschule hat ein kleines Kollegium und trotzdem fällt so gut wie gar kein Unterricht aus. In unserem jahrgangsübergreifenden System gibt es feste Regelungen, die im Krankheitsfall einer Lehrerin sofort greifen. Jedes Kind weiß sofort in welcher Lerngruppe es an diesem Tag arbeitet und lernen kann. Jeder hat seinen Platz und keiner wird deshalb vorzeitig nach Hause geschickt. Zudem sind meine Kinder dann nicht nur betreut, sondern arbeiten weiterhin am Lehrplan.
Ich kann das als berufstätige Mutter nur sehr begrüßen. Auf unseren Stundenplan ist in den letzten fünf Jahren, in denen meine Kinder die katholische Grundschule besuchen, wirklich Verlass! Egal, ob unerwartetes Berufsverbot durch Schwangerschaft, geplante Krankenhausaufenthalte, Lehrkraftwechsel oder eine einfache Grippe - es gibt stets eine zuverlässige Regelung!
Dafür bin ich sehr dankbar und schätze die gute Organisation und natürlich auch den Einsatz der gesunden "Restbesatzung". Das ist wirklich gute Arbeit. Tut mir leid! Ich habe nix zu meckern ;-)
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Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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