Wahlkämpfergedanken

Andresas Rohde: Fühlt sich von ständigen AfD-Fails überfordert.
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[Glosse von Andreas Rohde - Ironie inside]

Es ist Wahlkampf. Ja, dann hacken Parteien natürlich besonders herzhaft aufeinander herum. Ein gewohntes Schauspiel Land auf, Land ab. Kein Fail bleibt unkommentiert. Und zugegeben, es macht auch ein bisschen Spaß, wenn die Auseinandersetzung dann mal kein intellektueller Höhepunkt ist. Wenn man sich nur beim spotten ertappen kann. Irgendwelche 'Untaten der Anderen', die vor Kurzem noch eher ablehnenden Ärger hervorriefen, wecken nun den Jagdinstinkt.

Dieses Spiel kenne ich nun aus mittlerweile vielen Wahlkämpfen. Es ist irgendwie ein alle gegen alle. Oft ist der Ton nur vorgeblich rau. Manchmal gibt es auch echten Streit. Meistens aber bleibt es über der Gürtellinie. Und man kann sich diebisch über jeden noch so kleinen Fehltritt bei 'den Anderen' freuen. Austeilen und Einstecken eben.

Doch dann kam die AfD daher. Und es war vorbei mit dem neckischem gegenseitigen Fehlersuchen der Parteien untereinander. Das ist fast tragisch angesichts der Tatsache, dass der Wähler es ja sowieso schon nicht leicht hat. Es ist ja Wahlkampf. Und so ziemlich alle altbekannten Parteien loben auf ihren Plakaten nun wieder die Freiheit, die Bürgerrechte, die gute alte Gerechtigkeit, die Mitbestimmung, die Arbeitsplätze, die sicheren Renten und den schönen Wohlstand. Und der/die/das ist natürlich nur mit dieser einen - kaum noch von den anderen unterscheidbaren - Partei möglich. Man macht sich hierbei kaum noch die Mühe der Individualität. Keiner würde es merken, wenn eines Nachts jemand auf den Plakaten die Partei-Logos untereinander austauscht. Denn nur daran unterscheiden sie sich noch. Ja, es gibt Ausnahmen. Grundsätzlich aber werden mir das sicher Viele bestätigen. Was aber hat denn das nun mit der Alternative für Naive zu tun?

Nun. Deren Plakate sind nicht ganz so Massen-kompatibel. Die überdeutlichen Ähnlichkeiten bei Sprüchen und Slogans liegen da eher bei Parteien, mit denen der Verfassungsschutz sich schon seit langen beschäftigen muss. Als wohltuend kann man das als Demokrat also wirklich nicht empfinden. Aber wer schaut sich schon Plakate an? Sind die Meisten nicht einfach froh, wenn der Spuk – gleichgeschaltet oder auch rechts-provokativ – nach der Wahl wieder von den Straßen verschwunden ist?

Jaja. OK. Aber warum ist denn dieser Wahlkampf nun irgendwie anders als die anderen davor?
Weil die Fails und schrägen Geschichten aus der AfD einfach die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die kommen von dort in derart atemberaubender Taktfrequenz, das sich die Rant-Schreiber echt beeilen müssen. Sonst ist der Text am Abend des gleichen Tages fertig...und beschreibt doch nur das vorletzte abenteuerliche Geschehnis.

Auch bei mir weckt das ständig Jagdinstinkte. Ach ja, ich bin übrigens PIRAT. Und ich beiße mir wöchentlich hundert mal auf die Zunge. Denn mein Rant soll fair verteilt sein. Aber dieses AfD-Fail-Stakato macht einem das fast unmöglich.

Och menno. Bis wir irgendwann mal bei ehrlicher und sachlicher Auseinandersetzung auch vor Wahlen angekommen sind, möchte ich bitte wieder mein 'Alle gegen alle' zurück. Mir ist langweilig. :)

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Autor:

Andreas Rohde aus Wesel

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