U3-Betreuung ein Thema nicht nur für Frauen

Am 28.08.2012 nutzten der FDP Ortsverband Neukirchen-Vluyn und einige Gäste die Gelegenheit, sich im Gespräch mit Frau Klein (Mitarbeiterin des Kreisjugendamtes) über den Stand der U3-Betreuung zu informieren. Eingeladen hatten der FDP Ortsverband und die LIBERALEN Frauen Bezirk Niederrhein.

So kam es, dass fast nur Männer an der Diskussion teilnahmen und sich über die Versorgungsstrukturen und Entwicklungsbedarfe informierten. Die vorweg heftig erregten Gemüter über die Notwendigkeit einer KiTa-Betreuung schon für die Kleinsten beruhigten sich im Zuge der sachlichen Informationen und Diskussion.

Ab dem 01.08.2013 haben Kinder ab Vollendung des 1. Lebensjahres Anspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder einer Kindertagespflege. Bei ca. 24,4 % liegt die U3-Betreuungsquote im Kreis zurzeit. Ausgebaut werden soll sie bis 2013 auf 35 %. Dabei wird auch die Kindertagespflege (Tagesmütter) ausgebaut, Ziel ist ein Anteil von 3 %. Die Nachfrage ist groß, denn vor allem die Kindertagespflege bietet die Möglichkeit einer flexiblen bedarfsorientierten Betreuung. Frau Klein vermittelt Kontakte und hilft bei der Lösungsfindung.

Der Ausbau kostet den Kreis 2,34 Mio. €. Durch Kreistagsbeschluss vom Juli 2012 geht er als Kostenträger in Vorleistung. Landes- und Bundesmittel – so wird erwartet – werden die Kosten zu einem Großteil, aber nicht vollständig, decken. Ein Defizit von ca. 1 Mio. € wird bleiben. Kreisverwaltung und Kreispolitik haben im Rahmen der Möglichkeiten und unter Mitwirkung der Anbieter gute Lösungen entwickelt, die von Umbau bis Neubau reichen.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Quote von 32 % kein Maßstab vor Ort sein kann. 32 % im Durchschnitt heißt auch, dass in ländlichen Gebieten die Angebote deutlich niedriger und in Ballungsgebiete Bedarfe über 40% vorliegen können.

Diskutiert werden muss noch die Frage, der Qualifikation der Betreuungskräfte. Z.Z. baut der Kreis die berufliche Ausbildung zur Kindertagespflegerin/zum Kindertagespfleger aus. Diese zweijährige Ausbildung entspricht nicht dem Niveau der Ausbildung zur/m Erzieher/in. Und diese Ausbildung wird ja schon als nicht ausreichend diskutiert.

Einig waren sich alle, dass es noch deutlichen Ausbaubedarf gibt bzgl. des Einsatzes männlicher Erzieher.

Autor:

Eva Mola aus Wesel

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