TUNESIEN - LAMPEDUSA - Einbahnstraße?
Nur 150 Kilometer vom Norden Afrikas entfernt, liegt für viele das goldene Europa, dort wo man glaubt, dass Milch und Honig fließt. Auch nachdem die kleine Revolution in Tunesien recht bald ihre Erhörung fand, hat sich an der sozialen Stellung der Bevölkerung nichts geändert. Die Einkommensverhältnisse der Berufstätigen sind unvorstellbar gering, wenn man überhaupt einen Arbeitsplatz gefunden hat. Es ist daher verständlich, dass man versucht, dieser Misere zu entkommen. Da wird der letzte Dinar zusammengekratzt, um die Möglichkeit einer Mitfahrgelegenheit auf einem der vielen Flüchtlingsbote zu erkaufen. Dieses nicht ungefährliche Unternehmen ist für viele Nordafrikaner der Silberstreif am
Horizont. Wie viele Kellner und Dienstleister im Hotelbetrieb auch dem Urlauberstaat versuchen den Rücken zu kehren, kann man nur erahnen.
Wer wird uns als Billig-Urlauber in Zukunft das Essen servieren, das Zimmer putzen, die Getränke mixen, ja wer?? Und auf Lampedusa haben die Italiener die Probleme mit den täglich eintreffenden Flüchlingen in den Nussschalen, die alles, aber auch alles riskiert haben - Geld, Leben und den Verlust ihrer Heimat hinnehmen.
Autor:Peter Reiss aus Wesel |
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