SPD-Arbeitsgemeinschaften in Wesel: „Für und Wider der GroKo sachlich diskutieren!“

Führende Vertreter der SPD-Arbeitsgemeinschaften in Wesel – AsF, AG 60 plus und Jusos – äußern sich gemeinsam zu den Verhandlungen für eine Große Koalition im Bund und üben Kritik an der „NoGroko“-Kampagne. „In unserer Partei sind viele skeptisch gegenüber einer Großen Koalition, wofür ich vollstes Verständnis habe. Wir müssen jedoch auf die Inhalte schauen. Wenn wir in einer solchen Koalition wichtige Interessen unserer Wählerinnen und Wähler durchsetzen und das Land voranbringen können, halte ich ein Ja für vernünftig“, positioniert sich der Juso-Vorsitzende Tim Brömmling. Der stellvertretende SPD-Stadtverbandsvorsitzende Patrick te Paß sieht eine neue Große Koalition skeptisch, mahnt aber insbesondere die Ortsvereinsvorsitzenden zu Neutralität, um der Basis nicht voreingenommen gegenüberzutreten.

Willi Trippe, Vorsitzender der AG 60 plus am Niederrhein, betont, dass Erneuerung prinzipiell auch innerhalb einer Großen Koalition möglich sei. „Wenn wir die GroKo eingehen, müssen wir innerhalb dieser Konstellation klare Kante zeigen und den Menschen zeigen, dass die SPD die Partei mit den besseren Ideen für die Zukunft dieses Landes ist“, so Trippe. Waltraut Holzwarth, Vorsitzende der AsF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) stellt klar, dass trotz einer schwierigen Abwägung und verschiedenen Positionen innerhalb der Partei die Basis in Wesel zusammenhalte: „Wir werden weiter gemeinsam für sozialdemokratische Politik kämpfen – egal in welcher Konstellation.“

Einig sind sich die SPD-Politiker bei einem: Man verurteile die sehr einseitige Positionierung, die Teile des „NoGroKo“-Lagers eingenommen haben. „Wenn die Jusos im Bund meinen, dass man völlig losgelöst von Inhalten die GroKo aus Prinzip ablehnen muss, kann ich nur sagen: So einfach ist die Welt nicht und mit ideologischen Standpunkten erreicht man in der Politik auch nichts. Ich werde erst am Ende unter Berücksichtigung aller Fakten eine Entscheidung treffen und halte das für den vernünftigen Weg“, erklärt Brömmling.

Autor:

Tim Brömmling aus Wesel

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