Sparkassen-Vorstand hält heftiger Brise aus der Bevölkerung stand

Verbands-Sparkasse Wesel schließt Kunden-Center - eine Zwischenbilanz (noch kein Fazit)

Einleitung

Die Ankündigung Ende Oktober 2012 über die Ausdünnung des Sparkassen-netzes unter anderem in Ringenberg, Mehrhoog, Blumenkamp und Schepersfeld löste aus der Bürgerschaft ein überaus starkes Echo aus. Die Proteste haben den Trägern (Stadt Wesel, Stadt Hamminkeln und Gemeinde Schermbeck), dem Verwaltungsrat und nicht zuletzt dem Vorstand der Verbands-Sparkasse Wesel vor Augen geführt, dass sie ohne Not übers Ziel hinausgeschossen sind. Das Marketing der Verbands-Sparkasse Wesel (und der Volksbank) in dieser Sache war suboptimal. Welche Auswirkungen das hat, kann heute noch niemand sagen. Leider gibt es keine Gebrauchsanweisung zur Vermeidung schlechter Stimmung, aber viele Bürger werden sie sicher für die nächste Wahl in ihr Merkheft schreiben.

Aufgabe der Sparkassen

Die Sparkassen haben einen öffentlichen Auftrag wahrzunehmen. Nach dem Sparkassengesetz NRW trägt die Sparkasse dazu bei, die Lebensqualität in der Region (in den Ortsteilen [NK]) nachhaltig zu steigern. Dazu zählt die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung aller Altersgruppen und Strukturen der Bevölkerung. Auch wenn nur Teile der Bevölkerung sich nicht mehr von ihrem eigenen Geld selbst bedienen können, könnte man frei nach Skakespeare formulieren: „sometling is rotten in the state“.
Angemerkt werden muss, dass der Verwaltungsrat auf Vorschlag des Vorstandes der Sparkasse über die Eröffnung und Schließung von Zweigstellen beschließt.

Ergebnis

Aufgrund der breit gefächerten Diskussion ist die Schließung von Filialen der Verbands-Sparkasse kaum als großer Wurf zu bezeichnen. Die Schließungen erfolgen ohne Not und nicht belegten betriebswirtschaftlichen Daten. Unbeantwortet bleibt auch die Frage, wie wollen wir zukünftig mit einer alternden Gesellschaft umgehen. Das große Verdienst der Weseler Demografischen Gesellschaft ist, dass sie Menschen zusammenbringt, die sich über die neuen Herausforderungen informieren und austauschen wollen - so entsteht Zukunft.
Der Vorstand der Verbands-Sparkasse Wesel will bei der Stadt Wesel einen „Runden Tisch“ anregen, mit der Bürgermeisterin, der Sparkasse und Vertretern der betroffenen Stadtteile Blumenkamp und Schepersfeld. Die jetzigen Kunden-Center Blumenkamp und Brüner Landstraße sollten bis zu einer praktikablen Lösung geöffnet bleiben, damit die Bürger auch weiterhin am (Bar-)Geldverkehr teilnehmen können.

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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