So ein Dilemma - Kamingespräch mit Sylvia Löhrmann
Endlich haben Sie es geschafft, alle Familienangehörigen zu einem längst überfälligen Familientreffen zusammenzutrommeln. Am gleichen Tag kommt Ihre Tochter freudestrahlend aus der Schule: Der Termin für die große Theateraufführung steht endlich fest. Sie ahnen es vielleicht bereits schon: Es ist derselbe Tag. So ein Dilemma! Und jetzt?
Um ähnliche Dilemmageschichten und mögliche Lösungsansätze ging es auch beim Kamingespräch am 17.10.2011 in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof e.V. in Solingen. Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW und Oberkirchenrat Klaus Eberl, zuständig für die Abteilung Schule, außerschulische Bildung und sozialethische Fragestellung, standen den Diskussionsteilnehmern Rede und Antwort.
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitglieder der Theatergruppe der Evangelischen Jugend Wesel erarbeiteten mit Unterstützung von Theaterpädagogin Sabine Kuhn und Jugendleiter Dieter Skusa verschiedene Theaterszenen zum Thema Dilemmageschichten, die als Denkanstoß für die anschließende Podiumsdiskussion dienten.
Im Vordergrund standen hier vor allem die Themen "Geld", "Versprechen" und "Bil-dung" und ihre Problematiken, welche in den erarbeiteten Szenen von verschiedenen Seiten beleuchtet und kritisch hinterfragt wurden.
Der Weg von der Erarbeitung des Konzepts bis hin zur ausgearbeiteten Szene, mit der alle Darsteller zufrieden waren, war lang und nahm fast ein ganzes Jahr Vorbe-reitungszeit in Anspruch. Vor allem beim Thema Bildung war der Diskussionsbedarf besonders hoch, da die meisten ehrenamtlichen Mitarbeiter persönlich betroffen sind und selbst in einem Dilemma stecken. Wie lassen sich der wachsende Zeitaufwand in der Schule und die ehrenamtliche Arbeit, die einen so wichtigen Teil der außerschulischen Bildung darstellt, kombinieren? Woran liegt es, dass die Theorie der Kooperation von Ganztagsschule und außerschulischen Trägern in der Praxis häufig nicht funktioniert?
Vor allem Oberkirchenrat Klaus Eberl, der jahrelang selbst in der ehrenamtlichen Arbeit tätig war, konnte die von den Jugendlichen angesprochene Problematik gut nachvollziehen und auch im Publikum stieß dieses Thema auf großes Interesse.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und die Mitglieder der Theatergruppe der Evangelischen Jugend Wesel können stolz auf sich sein! Die Arbeit hat sich gelohnt, denn die sorgfältig vorbereiten Szenen sorgten für viel Diskussionsstoff und große Begeisterung bei den Veranstaltern und Teilnehmern.
Autor:Dieter Clemens Skusa aus Wesel |
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