Saubere City erwünscht- aber Geld für Stadttaubenprojekt will Stadt nicht zahlen
Trotz vieler Versprechungen von Politikern im Vorfeld, sich für Gelder aus der Stadtkasse mit Aussicht auf Erfolg stark machen zu wollen, ist die Beschlussfassung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Wesel vom 07.12.2010 eindeutig: Der Bürgerantrag der Arbeitsgruppe Stadttauben Wesel mit dem Ziel, die Stadt zur Übernahme (nur) der einmaligen Einrichtungskosten für 2 Taubenhäuser in der City zu bewegen, ist gescheitert. Hier die Beschlussfassung: "Die Stadt Wesel wird sich nicht direkt an den Kosten für die Taubenhäuser beteiligen. Die Verwaltung unterstützt die Arbeitsgruppe dabei, Gespräche mit möglichen Sponsoren zu führen, um eine ausreichende finanzielle Ausstattung des Stadttaubenprojekts sicherzustellen."
Und schon hat sich das Ordnungsamt mit der Arbeitsgruppe telefonisch in Verbindung gesetzt, um weitere Vorgehensweisen in einem persönlichen Gespräch zu erörtern. Darüber bin ich, Gründerin und Leiterin des Taubenprojekts, (weiterhin) sehr dankbar.
Weiter heißt es in der Begründung des Ausschussbeschlusses:" Haushaltsmittel für die Unterstützung des Taubenprojekts stehen nicht zur Verfügung. Es ist beabsichtigt, hierzu Gespräche mit Dritten zu führen. Die Initiative der Arbeitsgruppe "Stadttauben Wesel" ist nicht nur begrüßenswert; sie leistet auch einen Beitrag zu einer sauberen Innenstadt. Gemeinsam mit der Neugestaltung der Fußgängerzone kann die Einkaufsstadt Wesel dadurch gestärkt werden."
Schade, dass die Stadt nicht bereit ist, die Arbeit des Taubenprojekts finanziell als praktisch stadtinternes Projekt zu unterstützen und so zu ihrer Verantwortung für die Stadttauben zu stehen. Juristisch ist es aber immer noch so: die Städte und Gemeinden MÜSSEN für die Unterbringungskosten und Futterkosten für Fundtiere nach dem Fundrecht in Verbindung mit § 2 Tierschutzgesetz (Tierbetreuungspflicht) aufkommen; zu den Fundtieren gehören auch die Stadttauben als Nachfahren der Haustauben und Brieftauben. Daher hier eindeutige Verpflichtung der Stadt zur Kostentragung für die Errichtung der Häuser und für Taubenfutter und tierärztliche Versorgung und Gesundhaltung der Stadttauben.
Eine gute Nachricht: In diesen Tagen ist eine erste Auffangstation für die unzähligen in Wesel gestrandeten und erschöpften Brieftauben und verletzten Brief- bzw. Stadttauben errichtet worden, zum Teil gesponsert, zum Teil regulär bezaht. Das ca. 7 m²- Taubenhaus kann ca. 50 Tauben erfassen. Standort der Auffangstation ist das Dach des RWZ-Gebäudes neben dem ersten Stadttaubenhaus.
Zudem laufen die Vorbereitungen für das Bauantragsverfahren für den Schlag auf dem Parkdeck des Kaufhofes.
Die Auffangstation entspricht dem Gedanken des Tierschutzes und unserer Verantwortung für die Sorge um verletzte und flugunfähige Tauben.
Autor:Silja Meyer-Suchsland aus Wesel |
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