Rinder sind keine Klimakiller – Werbung für Elektroautos unmöglich

Wilhelm Neu, Kreisbauernvorsitzender
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Es ist erst einen Monat her, da nahm Mercedes-Benz seine Werbung zurück. Mit dem Slogan „Mehr als 200 Pferde und weniger Emissionen als eine Kuh“ hatte Mercedes-Benz im Dezember 2011 begonnen, den Geländewagen M-Klasse zu bewerben. Jetzt machen Renault und sein Allianzpartner Nissan den gleichen Fehler und bewerben ihre Elektroautos als Null-Emmissionsautos, während eine Kuh 230 l Treibhausgas am Tag produziere. „Das ist unmöglich“, kritisiert Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel, und weist darauf hin, dass Kühe ideale Ressourcennutzer für Grünflächen sind und dabei hochwertige Nahrungsmittel produzieren.

„Energiebedingte CO2-Emissionen machen fast 90 % der gesamten Emissionen von Klimagasen aus. Der Methanausstoß von Kühen und Schafen liegt aber nur bei 2 % der Klimagase“, so der Vorsitzende. Das bestätige auch die FAO Studie aus dem Jahr 2010. Insgesamt verursache die Landwirtschaft rund 7,5 % der Treibhausgase. Die Rinderhaltung zähle damit nur zu den kleineren Verursachern des Klimawandels.

„Ähnlich wie Gnus, Elefanten oder Kamele scheiden auch Rinder, Schafe und Ziegen im Zuge der Verdauung Methan aus, das im Verdauungstrakt vor allem durch den mikrobiellen Abbau des Futters gebildet wird“, erklärt der Vorsitzende. So emittiere eine Milchkuh 200 bis 400 g Methan pro Tag, ein Elefant erzeuge etwa 2 400 g Methan am Tag. Doch das Grünfutter, das die Tiere zu sich nehmen, habe durch das Pflanzenwachstum zuvor diese klimaschädlichen Gase aus der Atmosphäre gebunden. „Nutztiere wie auch Wildtiere füllen ihren Magen nicht an der Tanksäule, sondern in der Natur durch Gräser, Getreide oder Bohnen“, stellt der Vorsitzende fest.

Rinder und Kühe stießen zwar Methan aus, trotzdem würden in der Landwirtschaft mehr CO2 und andere Klimagase – etwa durch den Anbau von Pflanzen und Wäldern – aus der Atmosphäre gebunden als freigesetzt. Daher sei die CO2-Bilanz der Land- und Forstwirtschaft in Deutschland eindeutig positiv. „Die Land- und Forstwirtschaft ist der einzige Wirtschaftsbereich, der in seiner Produktion zwar Klimagase ausstößt, aber gleichzeitig noch mehr Klimagase bindet“, betont der Vorsitzende.

Autor:

Wilhelm Neu aus Wesel

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