Realschul-Pflegschaft stellt Schulauflösung infrage
Lange Zeit hatte es heiße Debatten gegeben - dann schien Ruhe eingekehrt. Doch die Schulpflegschaft der Heinrich-Meyers-Realschule gießt neues Öl ins vermeintlich ausgebrannte Feuer des Zwistes um die Hamminkelner Gesamtschule. Keine Alternative zur Gründung? Das sehen die Gremiums-Mitglieder völlig anders.
In einem Brief an Bürgermeister Holger Schlierf fordert die Schulpflegschaft die Hamminkelner Fraktionsvorsitzenden und die Düsseldorfer Bezirksregierung auf, die Auflösung der Realschule zurückzunehmen.
Der Schließungsbeschluss habe keine sachliche Grundlage, formulieren die Eltern unter Vorsitz von Silke Tomio. Dann erklären sie, dass bei der Zusammenlegung der beiden Hauptschulen an einem Standort der mindestens zweizügige Betrieb der Realschule bis 2022 gesichert sei.
Bei den bisher zugrunde gelegten Schülerzahlen seien nur Hamminkelner Kinder berücksichtigt worden.
Die Erfahrung aber zeige, dass sowohl die Hauptschulen aus dem Umland profitierten und die Realschule regelmäßig eine eigene Klasse mit Schülern aus der Umgebung Hamminkelns gebildet habe.
Die Schulpflegschaft hält mit Spekulationen nicht hinterm Berg: „Es stellt sich sogar die Frage, ob hier Zahlen mutwillig fehlinterpretiert wurden, um die Meinungsbildung gezielt zu beeinflussen“. Es sollten "nachweislich sehr gute Schulen zugunsten eines Wandels geopfert werden, für den es absolut keine Notwendigkeit" gebe.
Noch vor knapp einem Monat schien die Gesamtschule auf einem guten, einvernehmlichen Weg: Der Hamminkelner Rat hatte am 13. Dezember einstimmig die Errichtung der neuen Schule und die Auflösung der beiden Hauptschulen und der Realschule beschlossen.
Beginnt jetzt das Zerren von vorne?
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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