Nutzung der Wasserkraft mittels Strom-Boje

Aufgerüttelt durch die aktuellen Ereignisse hat sich die CDU Büderich Gedanken über eine nachhaltige regionale Energienutzung gemacht, die zugleich umweltverträglich, wirtschaftlich, dauerlastfähig und frei von negativen Auswirkungen für den Menschen sein sollte.

In regelmäßigen Abständen wächst die Angst der Menschen am Rhein vor der Kraft der Wassermassen des großen Stromes. Was liegt also näher als diese Kräfte zu nutzen?

Erstaunlicherweise gilt das Potenzial der Wasserkraft gemeinhin als ausgeschöpft. Weitere Standorte für klassische Flusskraftwerke wird man in der Tat aus Gründen des Landschafts- und Naturschutzes oder aus schifffahrtstechnischen Gründen kaum finden.

Wie Marcus Abram recherchierte, gibt es inzwischen aber mit der sogenannten Strom-Boje, einem schwimmendem Strömungskraftwerk, eine Alternative, mit der die Wasserkraft großer Flüsse genutzt werden. Mit Ausnahme eines unsichtbaren tief eingebohrten Ankerstabs bedarf es keiner baulichen Maßnahmen. Sie greift nicht in die Natur des Gewässers ein, kann außerhalb der Schifffahrtsrinne eingesetzt werden und schadet weder Fischen noch anderen Lebewesen. Zu sehen ist von der Strom-Boje fast nichts, es ragt nur eine Art „Haifischflosse“ aus dem Wasser.
Entwickelt und hergestellt wird die Strom-Boje von der österreichischen Firma Aqua Libre, die mit ihrer Entwicklung den Österreichischen Klimaschutzpreis 2010 und den EnergyGlobe Austria gewonnen hat.
Der seriennahe Prototyp Strom-Boje 2 verfügt über einen Rotor mit einem Durchmesser von 150cm. Diese Baugröße verfügt über 15 kW Nenn- und 30 kW Engpassleistung, und erwirtschaftet damit einen Jahresertrag von etwa 100.000 kWh/a, damit lassen sich etwa 30 Haushalte versorgen. Darüber hinaus wird seit Herbst 2010 die nächste Baugröße mit 250cm- Rotor, 40 - 80 kW und einer Jahresleistung von 250.000 kWh/a gebaut und getestet.
Im letzten Jahr ist bereits eine Zusammenarbeit zwischen Aqua Libre und dem deutschen Unternehmen Gedea mit dem Zweck gegründet worden Strom-Bojen im Mittelrhein zwischen Bingen und Bonn einzusetzen. Die Genehmigungsfähigkeit am Rhein wird somit derzeit abgeklärt.

In Österreich beträgt die Einspeisevergütung derzeit 4-5 Cent/kWh, während in Deutschland 12,67 Cent gezahlt werden.

Nach Herstellerangaben sind die größeren Anlagen auch am Niederrhein einsetzbar. Von daher bittet die CDU Büderich die Stadtwerke Wesel eine Investition in diese Technologie zu untersuchen.

Autor:

Marcus Abram aus Wesel

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