NGG-Kritik: 14.100 Beschäftigte im Kreis Wesel müssen mit einem Job auf Zeit über die Runden kommen!
„Zitterverträge“ stoppen im Kreis Wesel: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat den Trend zu befristeten Jobs auf dem heimischen Arbeitsmarkt kritisiert. Besonders unter jungen Arbeitnehmern seien Kurzzeit-Arbeitsverträge stark verbreitet. Für Job-Starter sind, so die NGG Nordrhein, unbefristete Verträge mittlerweile eher die Ausnahme als die Regel.
„Im Kreis Wesel müssen rund 14.100 Beschäftigte mit einem Job auf Zeit über die Runden kommen. Das hat die aktuelle Mikrozensus-Auswertung ergeben“, sagt Hans-Jürgen Hufer. Nach Beobachtungen des Geschäftsführers der NGG-Region Nordrhein ist es mittlerweile insbesondere auch in der Nahrungsmittelbranche Gang und Gäbe, Arbeitsverträge nur für einige Monate zu vergeben – egal, ob in der Bäckerei um die Ecke oder beim Lebensmittelhersteller.
„Mit den befristeten ‚Zitterverträgen’ versuchen Chefs, Druck auf ihre Beschäftigten auszuüben. Wer Angst um seinen Job hat, ist bereit, einen schlechter bezahlten Folgevertrag in Kauf zu nehmen“, sagt Hans-Jürgen Hufer. Zudem versuchten Arbeitgeber, mit befristeten Jobs dem Kündigungsschutz zu entgehen.
Die zweifelhafte Praxis der Kurzzeitbeschäftigung habe gerade für Job-Starter massive Nachteile. „Wer sich von Job zu Job hangeln muss, der hat keine Perspektive. Mit Zeitverträgen von nur einigen Monaten kann keiner planen“, so der NGG Geschäftsführer. Es sei skandalös, dass Jobs auf Zeit gerade jungen Arbeitnehmern „den Start ins Leben verhageln“.
Hans-Jürgen Hufer: „Diese Fehlentwicklung muss gestoppt werden. Dem Spiel mit der Job-Angst muss ein Riegel vorgeschoben werden. Arbeitsverträge mit Verfallsdatum dürfen nicht länger als Normalarbeitsverhältnis toleriert werden.“ Vor diesem Hintergrund fordert der NGG-Geschäftsführer per Gesetz ein Verbot von Arbeitsverträgen, die ohne Grund befristet werden.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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