Neuer Taschenrechner für Mathe am Gymnasium: Muss die "große Lösung" wirklich sein?
Für Eltern von Gymnasialschülern steht im Sommer eine größere Anschaffung an: der TI-inspire CX von Texas Instruments. Ein Edelmodell unter den Taschencomputern, ein so genannter Grafikrechner (Kosten: 90 bis 100 Euro)! Die Einführung des hochgerüsteten Geräts gestaltet sich allerdings nicht ganz so einfach, wie es die Schulleitungen und Fachschaften vielleicht erwarteten. Widerstand regt sich vor allem bei den Eltern. Doch auch die Schüler haben zum Teil ihre eigenen Gedanken zum TI „inspire“. Insgesamt herrscht Ablehnung vor.
Dr. Heinzgerd Schott, Direktor am Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel, beruhigt: „Es ist auf lange Sicht die kostengünstigere Lösung!“ Es gebe die Möglichkeit für die Sechserklassen, einen einfachen Taschenrechner (rund 50 Euro) anzuschaffen. Dabei handele es sich aber um ein „fest formatiertes Gerät“, dessen Programmierung nicht erweiterbar sei. Dann müsse später zwangsläufig ein neuer Rechner her.
Beim „inspire CX“ handele es sich um die „große Lösung“, mit der die Schüler aber bis zum Abitur auf der sicheren Seite seien. Schott: „Die Software kann erweitert und den Unterrichtsinhalten der höheren Klassen angepasst werden!“ Der Schulleiter weist auf die Entscheidung der Mathematik-Fachschaft hin, die sich - mit Zustimmung der beteiligten Eltern - für die Anschaffung des vom NRW-Schulministerium favorisierten, teureren Rechners ausgespochen haben.
Heinzgerd Schott kann sich durchaus vorstellen, dass es in einigen Jahren ein Tablet für alle Schüler gebe, das in regelmäßigen Abständen „zentral mit neuen Unterrichtsinhalten und Programmen für alle Fächer“ upgedatet werde.
Der Schulleiter erwähnt auch die Möglichkeit für einkommensschwache Familien, sich bei den zuständigen Behörden oder mit der Hilfe der Schulleitung finanzielle Unterstützung zu sichern.
Jana Bieler, Lehrerin für Chemie und Mathe am Weseler Andreas-Vesalius-Gymnasium, sagt: „Wir benutzen am AVG aktuell einen wissenschaftlichen Taschenrechner: Casio
fx 991DE-Plus zu ca. 22 Euro. Wir haben uns vor gut zehn Jahren zur Anschaffung
dieses Gerätes (bzw. damals Vorgänger-Modell) entschieden, weil das genannte Gerät das beste Preis-Leistungsverhältnis für den zu diesem Zeitpunkt geforderten nicht programmierbaren und nicht graphikfähige Rechner bot. Dieser Sachstand lässt sich jedoch nicht auf die Zukunft übertragen, da die verpflichtende Einführung eines Graphikrechners ansteht.“
Mehr zum Thema im aktuellen WESELER.
Einen Kommentar der Redaktion lesen Sie hier!
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
17 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.