Corona-Mutationen / Was tun die Weseler Kliniken in Sachen Prävention?
Mazuch (EVK): "Gesundheit braucht Sicherheit!" / Hartmann (MHW): "Lage regelmäßig neu bewerten!"

Johannes Hartmann, Geschäftsführer des Marien-Hospitals. | Foto: MHW
4Bilder
  • Johannes Hartmann, Geschäftsführer des Marien-Hospitals.
  • Foto: MHW
  • hochgeladen von Dirk Bohlen

Zurzeit sorgen Virus-Mutationen aus Südafrika und Großbritannien für wachsende Sorgen bezüglich drohender Coronagefahren. Auch am Niederrhein wächst die Furcht vor einer möglichen Ausbreitung der veränderten Covid-Viren.

Was tun die beiden Weseler Krankenhäuser, um für den Fall einer Einschleppung gewappet zu sein?
Eine Bestandsaufnahme.

  • Weseler: Was tun Sie, damit es erst gar nicht passiert?

EVK-Ärztlicher Direktor Dr. med. Malte Mazuch: „Wir bewerten in unserem interdisziplinär besetzen Krisenstab mehrmals wöchentlich die Corona-Situation im Kreis Wesel und im EVK Wesel neu und passen unsere Sicherheits-, Hygiene- und Maßnahmenpläne für Mitarbeitende, Patienten und unser Besucherkonzept entsprechend an, denn für uns gilt: Gesundheit braucht Sicherheit. Weitere Handlungsanweisungen werden aktuell erarbeitet, sodass im Fall steigender Zahlen und einer Ausbreitung der Virus-Mutationen diese sofort umgesetzt werden können.“
Johannes Hartmann (Geschäftsführer Marien-Hospital): "Um einen solchen Fall möglichst zu verhindern, werden weiterhin die Schutzmaßnahmen entsprechend den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) in unseren Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen strikt beachtet – wie schon seit Monaten. Dazu zählen z.B. eingeschränkte Besuchsmöglichkeiten im Marien-Hospital und die Verpflichtung, bei Besuchen in den Senioreneinrichtungen (die ja lt. Landeserlass weiterhin möglich sind) FFP2-Masken zu tragen und vor Betreten des Hauses einen Schnelltest zu machen. In den Seniorenheimen tragen die Mitarbeiter FFP2-Masken und werden regelmäßig getestet. Das MHW darf nur mit medizinischen Masken (OP-Maske oder FFP2) betreten werden; Mitarbeiter in Medizin und Pflege werden regelmäßig getestet; Patienten, die einer dringenden Behandlung bedürfen, erhalten ebenfalls einen Test. In sieben der neun Senioreneinrichtungen - darunter alle drei Weseler Heime (St. Lukas, Martinistift, Nikolaus-Stift) - bekamen inzwischen fast 1000 Bewohner und Mitarbeiter die "Erstimpfung", im MHW waren es 300 Mitarbeiter." 

  • Weseler: Welche Maßnahmen (behördliche Meldepflichten) werden eingeleitet, wenn der Fall doch eintritt?

Leitung EVK-Hygienemanagement Heike Siebers: „Wir arbeiten sehr gut und eng mit dem Kreisgesundheitsamt und allen Verantwortlichen zusammen und melden schon jetzt alle (Verdachts-)Fälle proaktiv.“ Es gelte eine grundsätzliche behördliche Meldepflicht, sowohl bei Verdachtsfällen als auch bei positiven Testergebnissen." (siehe auch: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Meldepflicht.html)
Johannes Hartmann (MHW): "Dann wird dies ans Gesundheitsamt des Kreises Wesel gemeldet – wie alle Coronafälle. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass ein regelmäßiger Austausch mit dem Gesundheitsamt besteht und dass die Lage mit dem Amt regelmäßig neu bewertet wird. "

  • Weseler: Was wären die unmittelbaren Konsequenzen für betriebliche Abläufe, Patienten und Personal?

Dr. Malte Mazuch (EVK): "Zusätzlich zu unseren bestehenden Sicherheits-, Hygiene- und Maßnahmenplänen und unserem Besucherkonzept werden aktuell weitere Handlungsanweisungen erarbeitet, sodass im Fall steigender Zahlen und einer Ausbreitung der Virus Mutationen diese sofort umgesetzt werden können. Im EVK Wesel gilt schon jetzt die Anweisung, dass alle Mitarbeitenden FFP2 Masken tragen. Alle Patienten tragen mindestens medizinische Masken. Stoffmasken sind grundsätzlich nicht mehr erlaubt. Unser bewährtes Besuchskonzept sieht vor, dass alle Besucher die ins Krankenhaus kommen, einen Schnelltest erhalten und medizinische Masken oder FFP 2 Masken tragen müssen. Gleiches Maskengebot gilt für Patienten, die einen Termin in einer unserer Facharztsprechstunden haben."
Johannes Hartmann (MHW): "Über Konsequenzen im Haus entscheidet das Gesundheitsamt als Aufsichtsbehörde in Absprache mit der jeweiligen Einrichtung und in Einklang mit den Richtlinien des RKI. Was konkret geschieht, hängt immer vom Einzelfall ab, darüber lässt sich nicht seriös spekulieren. Es müssten ggf. auch die Schutzmaßnahmen angepasst werden. Aber auch dazu lässt sich Konkreteres nicht sagen, weil ja über die Verbreitung der Mutanten (auf welchem Weg und wie stark?) allgemein noch wenig bekannt ist."

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

59 folgen diesem Profil