Anwohnerin in Flüren äußert Bedenken bezüglich der geplanten mehrstöckigen Häuser mit Tiefgarage
Marion Grey: "Durch den Neubau wird eine große Fläche für immer versiegelt."
Marion Grey sieht den Umweltschutz in ihrem Wohnviertel den Bach runter gehen. In einem Leserbrief bezieht sie Stellung zu den Bauplänen der katholischen Kirchengemeinde und schreibt ...
Eine Zunahme von Licht- & Luftverschmutzung ist gegeben. Auch die Lärmbelästigung steigt und stellt eine Verschlechterung der Wohn- & Lebensqualität dar. Das Verkehrsaufkommen erhöht sich. Die Bislicher Straße wird besonders in diesem Bereich stark von Kindergartenkindern, Schülern und älteren Personen frequentiert. Mit einem Neubau in dieser Größenordnung wird die Gefahr für alle Menschen nicht kleiner.
Die geplanten Neubauten in drei- und vier geschossiger Bauweise passen auch nicht in die vorhandene Wohnlandschaft.Gerade hier in Flüren gibt es noch viel Platz, so dass eine Neubebauung auf engstem Raum nicht sein muss.
Ferner wird durch die Versiegelung der Flächen weiterer Lebensraum für Vögel und Insekten zerstört. Viele öffentliche Organisationen, Städte und Parteien verteilen an die Bürger Tütchen mit Saatgut für die Bienen, sprechen von geplanten Ökoprojekten (Stadtwerke) aber dieser Neubau steht im krassen Widerspruch dazu. Da ist dann kein Platz mehr für Blumen, geschweige denn für größere Pflanzen und Bäume.
Wir haben heute schon Probleme mit Starkregen und viele Keller laufen voll. Wenn noch mehr Flächen als Auffangfläche wegfallen, kann mit einer Zunahme der Wassermenge in den Kellern gerechnet werden. Es besteht viel früher die Gefahr eines Rückstaus in die Häuser. Immer häufiger wird über die drohende Klimakathastrophe berichtet, Schlagzeilen wie: Sommergewitter ziehen über Deutschland - Starkregen - Feuerwehr im Dauereinsatz - Die Wälder brennen - Artensterben.
Ich glaube dieser Aspekt hat in Flüren nicht genügend Berücksichtigung gefunden. Es ist bereits fristgerecht in formloser Weise ein Schreiben an die Stadt mit Bedenken gegen diese Bebauung eingereicht worden.
Ich halte es für wichtiger denn je, auch die Umweltfolgen zu berücksichtigen, gerade jetzt in Zeiten des Klimawandels. Grundsätzlich sollte die Städteplanung nicht das Grün als Schmuck zwischen Beton platzieren oder ein paar Bäume am Straßenrand. Besser wäre es in den Städten Bäume, Sträucher, Blumen und Gräser in großer Menge vorzuhalten und nicht nur einen Grüngürtel weit außerhalb der Stadt.
Es ist eine ökologische Notwendigkeit Städte grüner zu gestalten.Wenn weiterer neuer Wohnraum notwendig wird, sollte erst einmal geprüft werden wo es Leerstand gibt der ggf. umgebaut oder modernisiert werden kann. Und wenn doch neu gebaut werden muss, dann bitte nicht viel Wohnraum auf winzige Flächen zwängen.
Hier wäre es wünschenswert lebenswerte, menschenfreundliche, vorausschauende und ökologisch sinnvolle Pläne zu machen. So braucht man auch später nicht zu überlegen wie die Städte wieder grüner werden.
Das aktuelle Klima lässt uns gar keine andere Wahl. Naturschutz ist wichtig. Jeder einzelne Baum ist wichtig für die ausreichende Versorgung mit Sauerstoff. (...) Menschen brauchen natürlich auch Wohnungen, aber bitte nicht auf engstem Raum. Das bedeutet u. a. auch eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Es sollte für alle genügend Lebensraum vorhanden sein. Für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Wir brauchen einander. Natur darf nicht dem Wohnungsbau geopfert werden.
Manchmal ist weniger mehr.
Marion Grey
Schubertweg 3
46487 Wesel
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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