Welche Corona-Hygieneregeln auf der Personenfähre gelten
Lippefähre "Quertreiber" startet in neue Saison

Von links: Slawomir Chojnacki (Fährbeauftragter der Stadt Wesel), Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Michael Blaess (Fahrradbeauftragter der Stadt Wesel). | Foto: privat
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Die Redensart „besser spät als nie“ beschreibt treffend den diesjährigen Start der Lippefähre Quertreiber. Auf Grund der Corona-Pandemie konnte die Personenfähre in diesem Jahr bisher nicht wie geplant bereits am Samstag vor Ostern (11. April 2020) starten. Mehrere Bürger haben der Stadt Wesel geschrieben, angerufen und gebeten, die Lippefähre in Betrieb zu nehmen.

Dabei spielen nicht nur touristische Aspekte eine Rolle, sondern dass auch Menschen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, die Lippefähre als Teil ihres Berufswegs nutzen. Zwischen Wesel und Voerde gibt es als Alternative zur Lippefähre lediglich eine Radwegeverbindung entlang der Bundesstraße 8.

Hygieneregeln in diesem Jahr

In diesem Jahr darf die Lippefähre nur unter der Beachtung der vorgegebenen Hygieneregeln genutzt werden:
1. Abstand von mindestens 1,5 Meter halten.
2.Berührungen vermeiden.
3. Es dürfen nur maximal drei Personen pro Überfahrt die Lippefähre nutzen (außer Familien).

Sollten sich die Hygienevorschriften ändern, wird die Stadt Wesel darüber informieren.

Wartungsarbeiten

In den vergangenen Monaten hat die Firma Hülskens die Lippefähre technisch überholt: Unter anderem wurde sie gesandstrahlt. Beim Sandstrahlen werden Rost und Schmutz beseitigt. Zudem wurde die Plexiglas-Verkleidung vollständig durch neue Scheiben ausgetauscht. Durch den frischen gelben Farbanstrich ist sie bereits aus der Ferne gut zu sehen.

So funktioniert die Fähre

Die Fähre ist eine unbemannte Gierseilfähre mit Rudersystem. Durch ein etwa 100 Meter langes Tragseil wird die Fähre im Strom gehalten. Das Tragseil wird mit einem Anker in der Strommitte positioniert. Zwei freilaufende, dem Flussquerschnitt angepasste Ketten, die an Land und auf der Fähre befestigt werden, ermöglichen den Antrieb. Der Fahrgast kann mit den Ketten die Fähre zur jeweiligen Uferseite ziehen und durch Betätigung des Ruders mit einem Rad die Fahrt zum gegenüberliegenden Ufer ermöglichen.

Finanzierung des Projektes “Lippefähre“

Das Projekt “Lippefähre“ konnte zu über 90 Prozent durch Sponsorengelder finanziert werden. Dies stellt im Gegensatz zu anderen Projekten, die durch öffentliche Mittel gefördert werden, eine Besonderheit dar. So entstand die Fähre selbst in der Lehrlingswerkstatt der Firma Hülskens in Wesel. Für die Wegeverbindungen stellten die RWE Rhein-Ruhr AG sowie die Firma RMKS unentgeltlich Flächen zur Verfügung. Weiterhin spendeten eine Vielzahl von ortsansässigen Firmen, Betrieben, Vereinen und Behörden Sach- und Geldleistungen.

Queren der Lippe: Historisch belegt

Vor über zwei Jahrzehnten diskutierten bereits Radler und Fachleute, ob und wie man eine Querung über die Lippe zwischen Wesel und Voerde möglich macht. Man entschied sich, keine Brücke zu bauen, sondern eine Fähre. Und das ganz bewusst: Das Queren der Lippe mit Fähren ist für den gesamten Lippeverlauf historisch belegt.

Vor 15 Jahren, am 10. Juni 2005, wurde die Weseler Lippefähre feierlich eröffnet. Seitdem wurde sie jedes Jahr zur Fahrradsaison (in der Regel zwischen April und Oktober) ins Wasser gelassen.

Ausgezeichneter "Quertreiber"

2006 gewann die Stadt Wesel mit der Lippefähre den Deutschen Fahrradpreis “best-for-bike“ in der Kategorie "Fahrrad-freundlichste Entscheidung". Diese Auszeichnung ist die höchste im Bereich des Radverkehrs in Deutschland.
Einen weiteren Preis erhielt sie 2010, als sie von jecken Wikingern beim Rosenmontagszug erobert wurde. Aus dem Winterquartier gekapert heimste sie den dritten Platz in der Kategorie "Bester Wagen im Karnevalszug" ein.

Bis zu 1.000 Personen an sonnigen Tagen

An sonnigen Tagen setzen bis zu 1.000 Personen mit dem „Quertreiber“ über. Gerade Kinder haben viel Spaß an der Fahrt über die Lippe. Inzwischen ist die Fähre unter Radfahr-Touristen, aber auch unter Einheimischen, zu einem Highlight geworden.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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