Lauerhaas-Schulpflegschaft: Ja zur G9-Rückkehr zu - doch mit Bedenken wegen drohender Stundenreduzierung
Die Schulpflegschaft der Lauerhaas-Gesamtschule mischt sich in die aktuellen Debatten um G8/G9 ein. In einer aktuellen Pressemitteilung heißt es:
Das Volksbegehren „G9 jetzt“, zur Wiedereinführung von G 9 läuft. An vielen Stellen liegen Unterschriftenlisten aus. Wir, als Eltern der Gesamtschule Am Lauerhaas haben in verschiedenen Gesprächen festgestellt, dass Details des Volksbegehrens „G9 jetzt“, im Kleingedruckten nicht bekannt und auch in den Medien nicht immer genannt worden sind. Wir möchten deshalb über die Auswirkungen an unserer Schule informieren:
Das Volksbegehren „G9 jetzt“, zur Wiedereinführung von G 9 hat Auswirkungen auf alle Schulformen in Nordrhein-Westfalen. Es bedeutet nicht nur allein die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, sondern Stundenreduzierung in den Klassen 5 bis 10.
„Die Gesamtschule Am Lauerhaas ist die größte Schule in Wesel. In diesem Jahr wechseln rund 42 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler zu uns. Über eintausend Kinder der Jahrgänge 5 bis 10 wären dann betroffen und würden wichtige Ergänzungsstunden verlieren.“
Uns Eltern ist es besonders wichtig, folgendes festzustellen:
„Wir, als Gesamtschule Am Lauerhaas stellen uns G 9 nicht entgegen, schließlich sind auch wir eine „G9-Schule“ – aber nicht auf Kosten der integrierten Schulen!“
Denn, neben der Rückkehr zu G9 wird im Volksbegehren „G9 jetzt“ die Kürzung des Unterrichts in den Klassen 5 bis 10 für alle Schulformen auf maximal 180 Stunden gefordert.
Das bedeutet für uns, eine Stundenreduzierung um acht Stunden und damit fünf Prozent Unterrichtskürzung in den Klassen 5 bis 10. Als Folge müssten wir unsere Unterrichtsangebote kürzen.
Dazu gehören neben den Forder- und Förderangeboten auch die Neigungskurse, die sich die Schülerinnen und Schüler nach Ihren Fähigkeiten aussuchen.
„Die Unterrichtskürzung wollen wir Eltern nicht hinnehmen und unterstützen als Schulpflegschaft die Landeselternschaft der integrierten Schulen LEIS NRW.“
(siehe: http://www.leis-nrw.de/ )
Die Risiken des Volksbegehrens stecken im Detail:
Werden die erforderlichen Unterschriften für das Volksbegehren erreicht, dann hat der Landtag, über den von der Initiative „G9jetzt“ vorgelegten Gesetzesentwurf zu entscheiden. „Es gibt keine Möglichkeit mehr, den Gesetzesentwurf noch zu verändern“. Der Landtag kann den Text nur unverändert annehmen oder ablehnen. Lehnt er ab, wird der Gesetzesentwurf zum Gegenstand einer Volksabstimmung. Aber auch hier kann die Vorlage nicht mehr geändert werden.
Nicht zu vergessen: Im Mai sind Landtagswahlen und die Parteien haben in ihren Wahlprogrammen auch Aussagen zum Abitur nach acht oder neun Jahren Gymnasium getroffen.
Wer von uns Eltern also G9 befürwortet, muss nicht die Initiative „G9jetzt“ unterstützen. Zudem können in einem Gesetzgebungsverfahren, Experten mit Sachverstand und Weitsicht agieren und Veränderungen mit einfließen lassen.
„Wir, als G9-Schule stellen uns der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium nicht entgegen, allerdings nicht auf unsere Kosten. Im Rahmen des Volksbegehrens kann der Wortlaut des Gesetzesentwurfes nicht mehr verändert werden. Die Stundenreduzierung bedeutet für unsere Schule, und damit dem größten Teil der Weseler Schülerinnen und Schüler, einen erheblichen Nachteil.“
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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