Landwirte haben große Bedenken gegen Biogasanlage in Hünxe!

Eine Biogasanlage in der Nähe von Arnsberg (Sauerland), die unter anderem mit alten kartoffeln "gefüttert" wird. | Foto: Herbert Kurdes
  • Eine Biogasanlage in der Nähe von Arnsberg (Sauerland), die unter anderem mit alten kartoffeln "gefüttert" wird.
  • Foto: Herbert Kurdes
  • hochgeladen von Lokalkompass Kreis Wesel

Kreisbauernschaft Wesel: Der holländische Investor Green Bio Power plant im Industrie- und Gewerbepark Hünxe eine kombinierte Biogas-/Ethanolanlage zu errichten. Neben zuckerhaltigen Reststoffen, Kartoffelpülpe und Schlempe soll die Anlage mit 150.000 t separierter Schweinegülle beschickt werden.

Sie stammt von ca. 750.000 Mastschweinen aus den Niederlanden, mehr als 10 Mal so groß wie der gesamte Bestand an Mastschweinen im Kreis Wesel. Um diese Menge an Tieren im Kreis Wesel unterzubringen, bräuchte es Ställe in der Größe von 100 Fußballfeldern.
Durch zusätzliche starke Transportbelastungen und mögliche Geruchsbelästigungen können große Probleme auf die Bevölkerung der Gemeinde Hünxe zukommen.

Durch vage, unverbindliche und teils widersprüchliche Informationen über den Verbleibt des Outputs der Anlage ist die hiesige Landwirtschaft sehr besorgt.

Jeder Kilogramm Nährstoff, der durch die niederländische Schweinegülle in den Kreis Wesel gelangt, muss auch als Output unsere Region (NRW) wieder verlassen. Die Kreisbauernschaft Wesel hält den Export des Outputs für nicht gesichert, da uns hierzu keine verbindlichen Angaben gemacht werden konnten.

Außerdem befürchten wir, dass durch das insgesamt 16 ha große Gelände Erweiterungspotenzial für eine mehr als doppelt so große Anlage besteht.

Da die meisten Input Stoffe aus den Niederlanden stammen würden, halten wir einen Standort für diese Anlage in den Niederlanden für wesentlich geeigneter.
Eine Unterstützung des Vorhabens in Hünxe durch die hiesige Politik fördert nur die ansonsten so gerne kritisierte Massentierhaltung auf niederländischer Seite.

Wir befürchten ganz konkret, dass mit dem Bau der Anlage die Nährstofffracht aus den Gärresten, immerhin 1,5 Mio. kg Stickstoff und 1,2 Mio. kg Phosphor, auf unseren Äckern landet. Der Rückgriff auf deutsche Gülle aus der Region ist offenbar nicht vorgesehen.

Eine weitere Befürchtung: Sollte die Anlage nicht rentabel betrieben werden können, werden durch eine mögliche Umrüstung auf nachwachsende Rohstoffe, siehe Biogasanlage Soepenberg, immense Mengen Mais- und Futterpflanzen benötigt.

Dies wäre eine Katastrophe für die Region. Eine komplette Vermaisung der Landschaft und absolute Verknappung der Flächen für die Landwirtschaft wären die Folge.

Daher unser dringender Appell an die politisch Verantwortlichen vor Ort: Erteilen Sie der geplanten Biogasanlage in Hünxe eine klare Absage, der Umwelt zu liebe.

Autor:

Wilhelm Neu aus Wesel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.