Landrat Ansgar Müllers Blick auf die Probleme der Flüchtlingskrise im Kreis Wesel
Landrat Dr. Ansgar Müller freut sich, dass das Land Wort hält und den Kommunen die Kosten für die Unterbringung und Betreuung der zugewiesenen und auch der geduldeten Flüchtlinge schnell und unbürokratisch erstatten wird. „Dies ist ein positives Signal, das die bisherigen Kraftanstrengungen unserer 13 Kommunen honoriert und sie motiviert, weiterzumachen. Ich hoffe, dass der heutige Flüchtlingsgipfel in Düsseldorf weitere Fortschritte bringt“, so der Landrat.
Er fordert, Flüchtlingen mit einer Bleibeperspektive schnelle und umfassende Integrationsmaßnahmen zu gewähren. „Konkret meine ich Sprachkurse und Maßnahmen zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt. Dafür müssen rechtliche Voraussetzungen geschaffen und die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Klar ist mir aber auch, dass die steigenden Flüchtlingszahlen die Kommunen an den Rand ihrer Belastungsfähigkeit bringen. Deshalb sind weitere bundes- und europaweite Regelungen notwendig. Gerade in dieser Situation ist es wichtig, dass auch Politiker und Prominente aus dem Kreis Wesel sich verantwortungsvoll diesem Dialog stellen und keine Vorurteile schüren.“
Dr. Müller fordert eine bessere Verteilung von Flüchtlingen in Europa und eine schnellere Bearbeitung von Asylanträgen. Er weist aber auch darauf hin, dass Flüchtlinge sich an unseren gesellschaftlichen Werten orientieren müssen und dass nicht alle hierbleiben können. Dafür gebe es schließlich rechtsstaatliche Verfahren, die dann natürlich auch akzeptiert werden müssen.
Verstehen kann der Landrat die Befürchtungen und Ängste, die manch einer angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen hat. Diese dürften aber weder von den Medien, noch von Politikern instrumentalisiert werden. Stattdessen sei sachliche Aufklärung gefragt, um den Befürchtungen entgegen zu treten. Niemand sollte den Flüchtlingen pauschal mit Vorurteilen begegnen.
„Ich freue mich, dass die Flüchtlinge in allen 13 Städten und Gemeinden des Kreises Wesel mit Respekt und Offenheit aufgenommen werden. Vorurteile sind fehl am Platz. Wir sollten uns lieber ein Beispiel an den zahllosen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern nehmen und sie unterstützen. Ich bin jedenfalls froh, dass unser Kreis Wesel so bunt ist und bedanke mich bei allen Unterstützern.“
Dr. Müller weiter: „Wir sind und bleiben gefordert, unsere auf christliche Nächstenliebe beruhende gesellschaftliche Grundhaltung auch zu leben. Besonders gefordert sind auch im Kreis Wesel Politiker und alle Personen, die im öffentlichen Rampenlicht stehen und sich zu diesem Problem äußern. Wir dürfen uns in dieser Frage nicht auseinander dividieren lassen, weil das diejenigen stärken würde, die keiner von uns stärken will. Wir sollten aber auch Zivilcourage zeigen und diejenigen in die Schranken weisen, die Vorurteile schüren. Denn wir stehen zu einer offenen, freien und demokratischen Gesellschaft, die alle Flüchtlinge willkommen heißt.“
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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