Prof. Masala Gast bei "CDU trifft"
Krisenfestigkeit im Blickpunkt

Professor Dr. Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr referierte auf der Veranstaltung "CDU trifft" im Gusto by Cubes in Wesel.
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„Die Welt brennt: Sicherheitspolitik in Deutschland und Europa“ – es war vermeintlich ein etwas sperriges Thema der Veranstaltung „CDU trifft“, zu der Kreisverband und Kreistagsfraktion Wesel ins „Gusto by Cubes“ nach Wesel eingeladen hatten. Möglicherweise war es eine etwas abseitige, schräge Themenstellung für die Regionalpolitik? Ganz und gar nicht. Das war am Ende des Abends den über 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden überdeutlich, die Charlotte Quik (CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsmitglied) und Frank Berger (Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion) willkommen geheißen hatten. Carlo Masala, aus vielen TV-Runden bekannter Politikwissenschaftler, war Referent an diesem Abend. Am Tag zuvor war er noch Gast in der ARD-Talkshow „hart aber fair“ gewesen und von Köln direkt nach Wesel gereist. Der Professor für Internationale Politik an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München formte ruhig und sachlich ein grandioses, gleichwohl ernüchterndes Erklärstück.
Die Welt brennt – scheint vielen aus den Fugen geraten zu sein. Fragen der Sicherheitspolitik sorgen immer mehr Menschen in Europa, in Deutschland - und im Kreis Wesel? Auch dort lebt man nicht auf einer Insel der Glückseligkeit. Jede, jeder sollte vorbereitet sein, um auch hier die Herausforderungen der Zeit zu erkennen und möglichst gut meistern zu können.
Ein Ausgangspunkt der alarmierenden Analyse: Die Welt ist voller Krisen und Konflikte. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Israel und Hamas. Die Entwicklung in den Ländern der Sahelzone, aktuell im Norden Südamerikas und in manchen Regionen Asiens, die hierzulande kaum jemand auf dem Schirm hat. Vielleicht schlimmstenfalls ein Angriff Chinas auf Taiwan am ferneren Horizont. Wurden vor fünf Jahren noch 33 größere Konflikte gezählt, so sind es heute 55. Plus Klimawandel. Plus Spannungsverhältnis der Großmächte. Plus Migrationsfrage. Also: Krisen und Konflikte wohin wir gucken, erläuterte Professor Masala.
Aber das sei nicht wirklich neu. Anders sei freilich geworden, dass heutzutage alle Probleme miteinander verbunden sind. Waren früher einerseits Fragen der Innenpolitik und losgelöst davon Fragen der Außenpolitik zu klären, so gebe es diese thematische Trennung längst nicht mehr, so der Sicherheitsexperte. Dies sei eine Folge der Globalisierung mit ihren fragilen Liefer- und Produktionsketten. Masala: „Alles, was irgendwo auf der Welt passiert, hat direkte Auswirkungen auf diese Welt“.
Es gelte also gut vorbereitet zu sein auf das, was sich abzeichnet. Beispielsweise im Ringen Chinas und der USA um wirtschaftliche Dominanz auf diesem Globus und um militärische Stärke. Masala: „Wir müssen alle unsere Strukturen und Prozesse auf Krisenfestigkeit untersuchen“. Und müssten uns dringend vom Glauben verabschieden, dass das Ganze doch nicht so schlimm werden würde. Es werde schlimm. Deutschland und große Teile Europas seien von einer großen strategischen Naivität und Blindheit geschlagen. Das falsche Vertrauen in die Sicherheit der Gasversorgung durch Russland dürfe sich im Verhältnis der wirtschaftlichen Beziehungen zu China nicht wiederholen – aber leider verhielten sich große Teile der Industrie dabei heute noch so, wie sie es mit Russland gemacht hätten.
Was also ist zu tun? Bei diesem Kapitel des Abends verwoben sich Referat und anschließende Diskussion mit dem Publikum bemerkenswert. Fazit: Unsere Gesellschaft müsse resilienter, widerstandsfähiger werden. Und diese Aufgabe nicht kurzerhand beim Staat abgeben, der sich schon um die militärische Verteidigung zu kümmern habe und dort noch viel Nachholbedarf decken müsse. Widerstandsfähigkeit sei mehr. Beispielsweise brauche es bessere Medienkompetenz. In baltischen Staaten lernten Kinder ab sechs Jahren, wie man mit Informationen umgeht, die im Netz zu finden sind. „Dass man nicht jeden Quatsch dort glauben darf“. So würde Desinformationskampagnen der Boden entzogen die nur ein Ziel hätten: Mit gezielten Falschinformationen Zweifel zu säen und so die Basis der demokratischen Staatsform zu erschüttern.

Autor:

Charlotte Quik, CDU aus Wesel

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