Kreis Wesel braucht die Verkehrswende

Wir brauchen ein Verkehrskonzept mit dem Ziel:Bus und Bahn stärken, Individualverkehr reduzieren

Jürgen Bartsch, Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion, sagt dazu: „Es muss für Menschen attraktiv sein, Bus und Bahn zu nutzen - nicht nur in den Städten, auch in den kleineren Gemeinden und Ortslagen.

Warum ist das so wichtig?

Wir stehen vor einer Klimakrise. Die Klimaveränderung hat schon eingesetzt. Wir sehen daher großen Handlungsbedarf für mutige, wirksame und gezielte Veränderungen."

Die GRÜNEN im Kreistag haben beantragt: Es ist ein Klimaaktionsprogramm zu erarbeiten, das konkrete kurz- und mittelfristige Maßnahmen für Klimaschutzprojekte auf Kreisebene benennt.

Ein grundlegender und wichtiger Schritt hierbei ist die CO2-Reduzierung durch die einzuleitende Verkehrswende im Straßenverkehr hin zu einen attraktiven Nahverkehr!

1. Was kann jetzt schon beim ÖPNV angepackt werden? Zwei wichtige Bausteine sind:

A. Umweltfreundliche Antriebstechnik (Nutzung von Förderprogrammen zur Umrüstung auf Elektro-/Hybrid-/Gasantriebe) und
B. Deutlich verbesserter Service (Vitalisierung des öffentlichen Verkehrs)

Zum Antrieb:

Das geht, andere machen es beispielhaft vor. So hat Mercedes-Benz einen Auftrag aus den Niederlanden zur Lieferung von Erdgas-Bussen erhalten. 93 Niederflur-Busse "Citaro NGT hybrid" werden ab Ende August in der Metropolregion Rotterdam-Den Haag eingesetzt. Und in Gießen fahren jetzt alle Busse mit Gas.

Gas könnte mit seinen besseren Emissionswerten eine Brückentechnologie für einen Flächenkreis wie Wesel sein, bis andere Antriebsarten wie Wasserstoff und Brennstoffzelle oder Hybrid-Lösungen mit Kraftstoff-/Elektrokombinationen auch hier einsatzbereit sind.

Zum Service:

Wichtig ist uns auch ein deutlich verbessertes Angebot für Fahrgäste - ausgerichtet am Bedarf und Qualität des Angebots.

  • dringliche Verbesserung bei Sicherstellung des derzeitigen Busangebotes (Vermeidung von Busausfällen, mehr Personal falls erforderlich) 
  • Vermeidung von Verspätungen 
  • dynamische Fahrgastinformationssysteme mit Anzeigen der Wartezeiten auf den nächsten Bus an zentralen Orten 
  • Fahrgastinformation per App (Pünktlichkeit der Busse, ggf. Alternativen bei Verspätungen etc.) 
  • deutlich verbesserter Kundenservice (Erreichbarkeit von NIAG-Servicestellen per Telefon oder Internet) 
  • Busbeschaffung: Beachtung von Mindestkomfortstandards (z.B. klimatisierte Busse, Platz für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer) 

integraler Taktfahrplan

  • regelmäßige Abfahrtszeiten ohne Fußnoten
  • Ausrichtung der Fahrpläne an Knotenpunkten 
  • Optimierung Anschlüsse Bus-Bus und Bus-Bahn 

Hubert Kück, Vorsitzender der GRÜNEN Kreistagsfraktion, dazu: „Politisches Ziel von uns GRÜNEN, denen sich auch die CDU anschließen kann: Bis 2030 soll der Fuhrpark emissionsfrei sein. Dazu muss die Umrüstung in zukunftsfähige Busse jetzt forciert werden. Wir wollen spätestens bis 2030 auf Dieselbusse verzichten.

2. Wie kann sich die NIAG für die Zukunft aufstellen (in Abstimmung mit Kreis und Kommunen, VRR, Land)?

  • hierarchische Netze ausbauen (Schnellbus, Regionalbus, Stadtbus, Dorfbus, Quartiersbus) 
  • stabile und verlässliche Bedienung von Linien bis in die Abendstunden (22 oder 23 Uhr), auch im ländlichen Raum 
  • dichterer Takt
    alternativ und vorübergehend: flexibilisierte Angebote in Zeiten und Räumen mit schwacher Nachfrage (Bedarfssystem, on-demand-Angebote per App zu nutzen) 
  • Tarifpolitik neu ausrichten – Motto: einfach und auskömmlich 
    Flatrate-Angebote intensivieren (Zeitkarten, Kombitickets, Semestertickets, Jahrestickets etc.)
    Tarifdschungel abschaffen, zugleich Reduzierung komplizierter Fahrkartenautomaten 
  • Carsharing 
  • weitgehende Barrierefreiheit schaffen
Autor:

Grüne Kreistagsfraktion Wesel (Andreas Blanke) aus Wesel

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