KFC-Brache lässt Wirtschaftsförderung alt aussehen - aber Nachbarbetriebe sind nicht unzufrieden
Im Kreuzungsbereich Rudolf-Diesel-Straße/Schermbecker Landstraße verfallen marode Gewerbe-Immobilien zusehends. Dieses Szenerie werfe ein negatives Licht auf den Standort, der ein Einfahrbereich für Besucher und Touristen ist. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf, so die CDU.
Konkret geht es um das leerstehende Gebäude, dass seinerzeit eine Kentucky Fried-Chicken-Niederlassung beherbergte. Diese Bauruine werfe, so die CDU, auch ein schlechtes Licht auf die Wirtschaftsförderung in Wesel.„Seit mehreren Jahren wird das Thema Naturhof im Wirtschaftsförderungsausschuss diskutiert, aber das Thema wurde viel zu lange verschleppt“, äußert CDU-Vorstandsvorsitzender Thomas Moll. Mittlerweile sei die Bausubstanz derart marode, dass nur noch ein Abriss in Frage kommt.
„Das Gewerbegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße ist der Zugang für die meisten Besucher und Touristen, die nach Wesel kommen, und verdient daher auch besondere Aufmerksamkeit durch die Wirtschaftsförderung“, bemängelt die CDU. „Stattdessen präsentiert sich Wesel hier mit heruntergekommenen Gewerbeimmobilien“.
Die CDU habe von der Stadtspitze erwartet, dass diese sich verstärkt mit den Vertragsparteien zusammensetzt und konstruktive Lösungen präsentiert.
Auch die SPD ist inzwischen am Thema dran und hat entsprechende Anträge gestellt.
Geschäfte der Anlieger-Betriebe laufen gut
Die KFC-Brache lässt nicht nur das Wirken der Weseler Wirtschaftsförderung schlecht aussehen, sie wirkt auch negativ auf das Befinden benachbarter Unternehmer durch.
Die Pächter der Nebengebäude (SG Automobile und Trödelhalle) betonen, dass sie mit ihren Geschäfte zufrieden seien und sie sich durch Presseberichte über diesen unrühmlichen Bereich der Weseler Gewebelandschaft benachteiligt fühlen.
Gebrauchtwagenhändler Seris Sagiroglu: „Ich führe hier einen florierenden Betrieb unter guten Konditionen. So eine Lage kann mir eine andere Stadt als Wesel so schnell nicht bieten!“ Das Grundstück seiner Firma sei deutlich vom KFC-Gelände abgetrennt, er hoffe auf eine gute Zukunft an diesem Standort.
Zur Schließung des Polster-Möbelhauses an der Rudolf-Diesel-Straße sagt Johannes Opgen-Rhein von der Wirtschaftsförderung:„Was diesen Standort anbetrifft, da tut sich was, wir sind in Nachfolgenutzungs-Verhandlungen“. Bei der Kentucky-Fried-Chicken-Immobilie sowie der als Trödelhalle genutzten Objekt in unmittelbarer Nachbarschaft gibt es hingegen einige Knackpunkte. „Am Thema Naturhof waren wir als Wirtschaftsförderung sehr interessiert und bedauern, dass es nicht realisiert werden kann“, so Opgen-Rhein.
„Der Eigentümer hat das Objekt jedoch noch für viele Jahre an Kentucky-Fried-Chicken vermietet, die das alleinige Nutzungsrecht besitzen.“
Ein weiteres Detail: Da bei der Realisierung des „Naturhofes“ der Restaurationsbetrieb im Vordergrund stehen sollte, ergab sich seinerzeit folgendes Problem: Für den besagten Standort war gar kein Baurecht für unbeschränkte Einzelhandelsnutzung vorhanden. Das musste erst geschaffen werden. In der Zwischenzeit war jedoch das Objekt zu marode (geworden) und eine Totalsanierung oder ein Neubau aus wirtschaftlichen Gründen unrentabel...
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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