Kein Herz für Radfahrer

Wer hier nicht aufpasst, erleidet einen lebensgefährlichen Sturz.
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Das Nadelöhr ist unverkennbar. Wer die Rheinbrücke mit dem Fahrrad passiert und mit Karacho den Hang Richtung Wesel herunterrauscht, braucht sehr viel Glück, um die Fahrt an der Ecke Schillstraße/Südring unversehrt zu überstehen. Und das ist nur eine der bedenklichen Situationen, die die Baumaßnahmen zur Rheinbrücke für Radler mit sich bringen.
Es fing an mit einem Anruf eines Lesers, der sich erbost darüber zeigte, dass man sich als Radfahrer Richtung Büderich einer Schreckensminute konfrontiert sieht, dann nämlich wenn der Rhein passiert ist und man auf der rechten Seite am Damm weiter entlangfährt. Dort klafft ein ungesicherter Abgrund. Zustände wie diese hat nicht nur der ADFC erkannt, sondern auch die Politik. So schreibt die CDU in einer Pressemitteilung, dass sich die Straßen „Im Hamm“ und „Perricher Weg“ in einem „derart desolaten Zustand befinden, dass es hier schon zu Stürzen mit dem Rad gekommen ist“. Der Radweg auf der Rheinbrücke führe auf der linken Rheinseite nämlich noch ein Stück an der B58 entlang, um dann zirka 500 Meter vor einer möglichen Anbindung an das bestehende Radwegesystem auf die Straße „Im Hamm“ umgeleitet zu werden. Die „sachkundigen Bürger“ Michael Nabbefeld und Rainer Gellings bitten gemeinsam mit Ratsmitglied Jürgen Linz Bürgermeisterin Ulrike Westkamp mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW eine „für alle Bürger akzeptable Lösung“ zu finden.
Der Weseler traf Werner Meiler vom ADFC am Unfallschwerpunkt Kreuzung Schillstraße. Die eigentliche Problematik: Durch die Bauarbeiten auf der Rheinbrücke steht Radfahrern nur eine Fahrspur zur Verfügung. Und gerade in diesem „Begegnungsverkehr“ an der Hausecke (siehe Foto) vor der Kreuzung liegt die Krux.
Wir zählten allein während des Gesprächs an einem Freitagnachmittag innerhalb einer halben Stunde um die 20 Fahrradfahrer, die ahnungslos in beiden Richtungen unterwegs waren. Für Meiler und den ADFC ist es keine Bagatelle. Auch wurde seitens des ADFC bereits Anzeige bei der Weseler Polizei wegen Gefährdung der Verkehrsteilnehmer erstattet.
„Seit Jahren weisen wir auf die Problematik hin“. Auch an den Landesbetrieb Straßenbau wurde die Beschwerde formuliert. Die Antwort an den ADFC: „Eine andere Verkehrsführung ist nicht möglich.“
Meiler fragt sich: „Muss erst etwas passieren, dass gehandelt wird?“ Das Nadelöhr ist an besagter Stelle so eng, dass es ungünstigsten Falle zu einem Sturz kommen kann - und der endet direkt zwischen den fahrenden Autos.
Auch Friedrich Hillefeld, verkehrspolitischer Sprecher beim ADFC, hält die ganze Situation für nicht akzeptabel und wird sich weiter mit seinen Kollegen für eine Verbesserung einsetzen und weiter „Druck aufbauen“, wie er sagt.
Ob sich in Zukunft etwas bewegen wird, ist fraglich, denn im Falle Radweg „Im Hamm“ ging die CDU-Fraktion von einem Provisorium aus, doch „wie der Landesbetrieb Straßenbau NRW leider bestätigte, ist das der geplante Endzustand.“, teilt die CDU-Fraktion mit. Und auch bei den anderen gefährlichen Schwerpunkten scheint eine schnelle Lösung nicht in Sicht. Keine guten Aussichten für Radfahrer.

Wer hier nicht aufpasst, erleidet einen lebensgefährlichen Sturz.
Wer in Richtung Wesel unterwegs ist, muss mit Bedacht fahren.
Autor:

Michael Hoch aus Düsseldorf

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