Kein Handicap für die Ausbildung – Appell für mehr Ausbildungsplätze für junge Menschen mit Behinderung

Setzen sich für Inklusion am Arbeitsmarkt ein (v.l.): Barbara Ossyra (Agentur für Arbeit Wesel), Manfred Mertsching (ehrenamtl. Behindertenbeauftragter Stadt Wesel) und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.
  • Setzen sich für Inklusion am Arbeitsmarkt ein (v.l.): Barbara Ossyra (Agentur für Arbeit Wesel), Manfred Mertsching (ehrenamtl. Behindertenbeauftragter Stadt Wesel) und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.
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Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Behindertenbeauftragter Manfred Mertsching und Arbeitsagenturchefin Barbara Ossyra werben gemeinsam für mehr Ausbildungsangebote für junge Schwerbehinderte. Ein Unternehmen, das bereits seit mehreren Jahren erfolgreich auf diese Zielgruppe setzt und Inklusion umsetzt, ist die Rechenzentrum für Heilberufe GmbH.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Wesel kommen rechnerisch nur 0,6 Ausbildungsstellen auf jeden Bewerber. Das Nachsehen beim Wettbewerb um die Lehrstellen haben dabei häufig Jugendliche mit einem gesundheitlichen Handicap. Nicht jeder Ausbildungsbetrieb steht ihnen offen gegenüber, mitunter gibt es Unsicherheiten bezüglich der Belastbarkeit oder Fragen des Arbeitsrechts.

Ulrike Westkamp, Bürgermeisterin der Stadt Wesel, appelliert an die Unternehmen, auch jungen Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben: „Betriebe, die bereits Jugendliche mit Handicap ausgebildet haben, berichten oft davon, dass diese Jugendlichen besonders motiviert und engagiert sind. Das wirkt sich häufig positiv auf die gesamte Ausbildungsgruppe aus. Ich appelliere deshalb an die Ausbildungsbetriebe: Geben Sie auch Jugendlichen mit Handicap eine Chance für eine Ausbildung. Sie eröffnen den Jugendlichen Zukunftsperspektiven und eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben.“

Als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt engagiert sich Manfred Mertsching seit rund zehn Jahren dafür, das Angebot an Ausbildungsstellen zu verbessern. Rund 16 Ausbildungsstellen für junge Behinderte konnte er in dieser Zeit einwerben. In der letzten Zeit stellt er jedoch eine gesunkene Bereitschaft bei den Firmen fest, ihre Ausbildungsplätze speziell für junge Menschen mit Handicap zu öffnen.

Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel, wirbt dafür, bei der Ausbildung künftiger Fachkräfte das Potenzial dieser jungen Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren: „Jugendliche mit Behinderung haben nach wie vor Probleme, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Dabei stellt eine Behinderung nicht zwangsläufig eine Einschränkung dar. In manchen Fällen genügen kleine Hilfestellungen, damit eine Ausbildung im Betrieb problemlos realisiert werden kann. Hier lohnt sich in jedem Fall ein genauer Blick, denn mit rückläufigen Schulabgängerzahlen wird auch die Suche nach Nachwuchskräften schwieriger. Motivierte und ausbildungsinteressierte junge Menschen aufgrund ihres Handicaps nicht zu berücksichtigen, können sich zukunftsorientierte Unternehmen nicht leisten.“

Ein Unternehmen, das bereits mehrere junge Menschen mit Handicap ausgebildet hat, ist das Rechenzentrum für Heilberufe. Geschäftsführer Stefan Mühr betont: „Die Integration junger Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben muss unauffällig und selbstverständlich funktionieren. Nur das macht eine an Werten orientierte Unternehmensführung aus.“

Unternehmen, die einem jungen Menschen mit Handicap die Chance auf eine Ausbildung geben möchten, haben beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters Kreis Wesel spezielle Ansprechpartner:
Martina Tück, Tel.: 0281 9620 357, und Stephanie Wolf, Tel.: 02861 9620 456, E-Mail: Wesel.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de

Autor:

Agentur für Arbeit Wesel aus Wesel

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