Integrationsrat besucht Jüdisches Museum Westfalen
"Kampf gegen Antisemitismus muss gelebt werden"

Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Wesel besuchten zusammen mit Unterstützer der Integrationsarbeit in Wesel und Vertreter des Integrationsrates der Stadt Dorsten das Jüdische Museum Westfalen, hier im Austausch mit dem Historiker und freien Mitarbeiter des Museums Jan Szepetiuk (Mitte). Foto: Stadt Wesel
  • Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Wesel besuchten zusammen mit Unterstützer der Integrationsarbeit in Wesel und Vertreter des Integrationsrates der Stadt Dorsten das Jüdische Museum Westfalen, hier im Austausch mit dem Historiker und freien Mitarbeiter des Museums Jan Szepetiuk (Mitte). Foto: Stadt Wesel
  • hochgeladen von Anastasia Borstnik

In Wesel wird seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Formen an die jüdischen Mitmenschen der Stadt Wesel, die ermordet wurden oder aus ihrer Heimat fliehen mussten, gedacht. Dabei beteiligen sich unter anderem auch die Weseler Schulen.

So gestalten Schüler der weiterführenden Schulen in Wesel gemeinsam mit dem Jüdisch-Christlichen Freundeskreis und der Stadt Wesel seit 2010 das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. Im Nachgang des diesjährigen Gedenkens hat der Vorsitzende des Integrationsrats der Stadt Wesel, Cihan Sarica, die Mitglieder des Integrationsrates sowie Unterstützer eingeladen, gemeinsam das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zu besuchen.

Austausch im Museum

Kürzlich reisten 13 Personen aus Wesel, darunter auch die Integrationsbeauftragte der Stadt Wesel, Claudia Wenzel, nach Dorsten. Vor Ort trafen sie Vertreter des Dorstener Integrationsrats. Gemeinsam besichtigten sie das Museum. Dabei tauschten sie sich mit dem Historiker und freien Mitarbeiter des Museums Jan Szepetiuk aus.
Für den Vorsitzenden des Integrationsrates Wesel, Cihan Sarica, war der Termin wichtig. „Der Kampf gegen Antisemitismus darf kein Lippenbekenntnis sein und muss gelebt werden. Dazu gehört auch, sich zu informieren, um im Dialog vor allem mit jungen Leuten aufklären zu können“, sagt Cihan Sarica.

Ehrenbürger Ernest Kolman

Aufklärungsarbeit im Rahmen des Antisemitismus hat in Wesel Tradition. So engagieren sich seit Jahrzehnten Menschen in der Hansestadt für das Erinnern gegen das Vergessen der abscheulichen Verbrechen des Nationalsozialismus. Ein wichtiger Wegbegleiter der Stadt Wesel und des Jüdisch-Christlichen Freundeskreises war Ernest Kolman. Der gebürtige Weseler musste 1939 seine Heimatstadt verlassen. Mit einem Kindertransport gelang ihm die Ausreise nach Großbritannien. Dort lebte er bis zu seinem Tod im Frühjahr 2021 in London. Er besuchte vielfach seine Heimatstadt, um vor allem in Schulen im Austausch mit den Jugendlichen an die schrecklichen Verbrechen zu erinnern. Für seine wichtige Aufklärungsarbeit wurde ihm 2016 die Ehrenbürgerwürde vom Rat der Stadt Wesel verliehen. Um sein Leben und tragisches Schicksal für die nachkommenden Generationen zu bewahren, hat die Stadt Wesel gemeinsam mit dem Jüdisch-Christlichen Freundeskreis Wesel und dem Filmemacher Stephan de Leuw einen Film produziert. Zum Todestag des Ehrenbürgers Ernest Kolman hat die Stadt Wesel den Film „Ernest Kolman – Erinnern gegen das Vergessen“ sowie eine Kurzfassung auf der Videoplattform YouTube freizugänglich veröffentlicht. Die Filme sind unter dem YouTube-Kanal der Stadt Wesel zu finden. Weitere Infos unter www.wesel.de.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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