Jugendarbeit: Jusos schlagen „Streetworker“ für Wesel vor
Die SPD-Jugend schlägt vor, dass in der Stadt Wesel eine neue Stelle für einen Streetworker geschaffen wird. Streetworker sollen Jugendliche und junge Menschen, die mit Problemen zu kämpfen haben, im öffentlichen Raum aufsuchen, betreuen und beraten. So soll effektive Präventionsarbeit in Wesel geleistet werden.
Die Weseler SPD-Jugend schlägt in einem Antrag vor, dass eine neue Stelle für einen Streetworker errichtet wird. In vielen deutschen Städten gehöre der Einsatz eines Streetworkers bereits zum Alltag. Ein Streetworker im Bereich der Jugendarbeit ist eine Kontaktperson für Jugendliche und junge Menschen auf ganz einfacher Ebene.
Der Weseler Juso-Vorsitzende Maksim Bondarenko erläutert: „Neben den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Jugendhäuser besuchen oder sich in Vereinen beteiligen gibt es auch junge Menschen, die durch das Raster fallen.“ Die Corona-Pandemie mit ihren Folgen hat diese Situation noch einmal verschärft. Fehlender Präsenzunterricht habe in den letzten Monaten beispielsweise dazu geführt, dass immer mehr Jugendliche und junge Menschen abgehängt sind. „Wir müssen für diese Zielgruppe eine möglichst niedrigschwelligen Kontakt- und Beratungsmöglichkeit schaffen“, unterstreicht Bondarenko weiter.
Laut den Jusos ist das Ziel von Streetwork, Jugendliche und jungen Erwachsene wieder zu integrieren und gesellschaftlich partizipieren zu lassen. Dabei sind Streetworker eine Ansprech- und Vertrauensperson.
Der stellv. Juso-Vorsitzende Oliver Bruns unterstreicht: „Die Arbeit besteht u.a. im gemeinsamen Ausfüllen von Anträgen, der Begleitung bei Amtsgängen oder der Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche. Deshalb ist es auch wichtig, dass eine Zusammenarbeit mit den bereits bestehenden Organisationen, Institutionen und Beratungsstellen stattfindet.“
Präventionsarbeit in Wesel stärken
In Wesel wäre ein Streetworker laut Bruns ein wichtiger Beitrag für mehr Präventionsarbeit. Die SPD-Jugend unterstreicht, dass fehlende Präventionsarbeit später für die Gesellschaft sehr viel teurer werden kann. „Wenn wir den Jugendlichen und jungen Menschen, den es gerade nicht so gut geht, nicht helfen, hat das stärkere Folgen als bloßes Wegbleiben vom Schulunterricht“, betont auch das Ratsmitglied Christopher Tischkewitz.
Unterstützt wird die Forderung der Jusos auch vom SPD-Bundestagskandidaten Rainer Keller. „Streetwork durchbricht einen negativen Kreislauf der Entwicklung und schützt Jugendliche und junge Erwachsene, in die Kriminalität abzurutschen“, erläutert Keller. Der Bundestagskandidat führt aus, dass die Kosten-Nutzen-Analyse der kriminalpräventiven NRW-Initiative „Kurve kriegen‘“ aus dem Jahr 2016 ergab, dass dadurch soziale Folgekosten von bis zu 1,66 Mio. Euro eingespart werden können.
Autor:Maksim Bondarenko (SPD) aus Wesel |
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