Gegen Hass und Hetze
Jüdisch-Christlicher Freundeskreis Wesel fordert Solidarität

WESEL. Zur politischen Lage in Israel äußern sich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Jüdisch-Christliche Freundeskreis Wesel:

"Auch wenn zurzeit im Gaza-Konflikt die Waffen ruhen, ist die Situation im Nahen Osten hoch explosiv. Der Staat Israel steht seit dem 10. Mai 2021 wieder einmal unter dauerhaftem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Die Reichweite und die Zerstörungskraft der Raketen bedrohen israelische Zivilisten nicht nur in der unmittelbaren Umgebung des Gazastreifens, sondern auch im Norden und in der Mitte des Landes. Und in Deutschland muss der Schutz für jüdische Einrichtungen und Synagogen sowie für Orte des Gedenkens, die an die nationalsozialistische Verfolgung von Jüdinnen und Juden erinnern, massiv erhöht werden.

Beide Situationen sind unerträglich.

Die Raketen der Hamas sollen die israelische Zivilbevölkerung treffen. Dabei ist das Ziel der Hamas die Auslöschung des Staates Israel. Das hat die Hamas oft genug formuliert – zuerst in ihrem Gründungsdokument und danach bei jeder sich anbietenden Gelegenheit. Die Waffen der Hamas werden vor allem vom islamischen Regime im Iran finanziert.

In Gelsenkirchen zogen vor einigen Tagen junge Männer mit palästinensischen und türkischen Fahnen zur Synagoge und riefen lautstark antisemitische Parolen. In Bonn wurde die Eingangstür der Synagoge von Antisemiten massiv beschädigt und eine Fahne des Staates Israel verbrannt; in unserer Nachbarstadt Dinslaken wurde die israelische Fahne, mit der der Städtepartnerschaft mit der israelischen Partnerstadt Dinslakens gedacht wird, gestohlen und verbrannt. In Düsseldorf wurde auf dem Gedenkstein für die im Novemberpogrom 1938 zerstörte Große Synagoge ein Feuer gelegt.

Am vergangenen Wochenende fanden in verschiedenen deutschen Städten unter dem Deckmantel der „Palästina-Solidarität“ antisemitische Manifestationen statt. Mit Parolen wurde dem Staat Israel die alleinige Schuld an der aktuellen Situation im Nahen Osten zugesprochen, es wurde auf den Veranstaltungen die in deutschen Städten stattfanden mit der Vernichtung Israels gedroht („From the river to the sea – Palestine will be free“) und die Schoa relativiert („Stoppt den Holocaust in Gaza“).

Die Bundesregierung hat die Sicherheit des Staates Israel zur deutschen Staatsräson erklärt. Vor dem Hintergrund dieser bindenden Erklärung erwarten wir,

- dass jede antisemitische Propaganda oder antisemitische Handlung in Deutschland geahndet wird,
- dass alle militärischen Aktionen, die das Ziel des Angriffs und der Zerstörung des Staates Israel haben eingestellt werden
- dass unter Beteiligung der internationalen Völkergemeinschaft die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten geschaffen werden."

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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